EN

Auslandsakademie
Zwischen Okzident und Orient! Auslandsakademie in Georgien 2024

Georgien

Das Spannungsfeld zwischen Russland und Europa, zwischen Vergangenheit und Zukunft, Liberalismus und Konservatismus prägt Georgien bis zum heutigen Tag. Aktuell ist es sogar noch deutlicher zu spüren. Trotz der Massendemonstrationen der georgischen Bevölkerung gegen das neue Gesetz über "ausländischen Einfluss" haben sich alle Teilnehmer der Auslandsakademie entschlossen, in diesen turbulenten Zeiten nach Georgien zu reisen und diese historischen Ereignisse mit zu erleben.

Gelanden mit dem Flieger oder mit Auto aus Armenien eingetrudelt, ging es nun endlich am Montag los mit der Auslandsakademie in Tbilisi. Wie startet man am besten? Mit einer Stadtführung von Nino!

Durchgestartet sind wir am Platz der Republik. Entlang der Shota Rustaveli, der Schlagader von Tbilisi mit Opernhaus, Parlament und Edelboutiquen, sind wir zur Altstadt flaniert. Ob Feuertempel, orthodoxe Kirche oder Moschee, archetektonisch sind hier alle Religionen dicht beieinander, so wie es auch immer noch gelebt wird.         

Besonders interessant fanden wir die ,,Mutter von Georgien”: Mit einer Weinschale in der rechten und einem Schwert in der linken Hand steht die Statue sowohl für Georgiens Gastfreundschaft als auch für Willen, sich zu verteidigen. Sie ist weiblich, um den vielen bedeutenden Frauen in der georgischen Geschichte Tribut zu zollen: Da ist zum Beispiel die 14-jährige Nino, welche das Land im vierten Jahrhundert christianisiert hat. Oder König Tamar, der eine weibliche Königin war, aber wegen ihrer Weisheit und ihrer Fähigkeit, die "Goldenen Jahre" Georgiens (12.-13. Jahrhundert) zu regieren, in der Geschichte als König Tamar bezeichnet wird. Geendet hat unsere Führung mit einem traditionellen georgischen Essen nahe der Sioni-Kathedrale.

Um 15 Uhr trafen wir uns im Südkaukasus Büro der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, wo wir drei Politiker aus verschiedenen liberalen Oppositionsparteien kennenlernen durften. Mit ihnen sprachen wir unter anderem über das neue Sicherheitsgesetz – Gesetz gegen „ausländische Einflüsse“, welches in Georgien die Gesellschaft spaltet und den EU-Beitritt des Landes gefährdet. Danach erhielten wir einen Einblick in die Arbeit der FNF: Hier vor Ort operieren die Büros für den Südkaukasus, die Ukraine und für Russland und Zentralasien (aus dem Exil).

Wir beendeten unseren langen Tag in Tiflis mit einem gemeinsamen Abendessen in einem beliebten Kultur- und Gastronomiezentrum "Fabrika".