EN

Belarus-Exilmedien
Freie belarusische Medien im Exil – unermüdlich für Freiheit, Unabhängigkeit und Frieden

belarusischen Gesellschaft die Beteiligung an Russlands Aggression entschieden ab

Ein Großteil der belarusischen Gesellschaft lehnt die Beteiligung an Russlands Aggression entschieden ab.

© picture alliance / ZUMAPRESS.com | Vuk Valcic

Aus der Feder von Marta Petrowska, die ihren wahren Namen aus Sicherheitsgründen nicht nennen möchte, stammt das neue FNF-Impulspapier über die Grundhaltung der Bevölkerung in Belarus hinsichtlich einer Beteiligung bzw. einer Unterstützung des russischen Aggressionskrieges in der Ukraine. Die Autorin geht insbesondere auf die Rolle regimekritischer Exil-Medien aus Belarus bei Entstehung und Zementierung dieser Haltung ein. Ihre Daten erhebt sie aus persönlich geführten Experten-Interviews sowie aus Publikationen und Artikeln oppositioneller Belarusen.

Das Bewusstsein für die Bedeutung des unabhängigen Exiljournalismus in Deutschland und der EU zu schärfen, ist eines der Ziele des internationalen Mediendialogprogramms der FNF. Der Erfolg der Medienschaffenden-Exil-Community aus Belarus stellt unter Beweis, dass freie Medien trotz Verfolgung und Verbannung dazu beitragen können, Hass, Propaganda und Desinformation keine Erfolge erzielen zu lassen, und dass Despoten wie Lukaschenka oder Putin trotz ihrer scheinbaren Übermacht nicht unbedingt ihre Narrative durchsetzen müssen. Bedauerlicherweise hatte der Kreml in Russland viel mehr Zeit, um das Bewusstsein der Bevölkerung mit dem Gift des Revanchismus und antiwestlicher Hetze zu trüben.

Die Weltgeschichte schaute jedoch in den Jahrhunderten seit dem Beginn schriftlich erfassbarer Zeitrechnung schon sehr oft absolut gleichgültig zu, wenn von Diktatoren von strenger Hand regierte und nach außen bedrohlich wirkende Imperien wie Kartenhäuser beim leichten Windstoß zusammenfielen, weil einzelne Menschen mit Haltung und Charakterstärke an Veränderungen und Fortschritt geglaubt haben.

Deshalb ist die Entschlossenheit von Journalistinnen und Journalisten aus Belarus beispielhaft. Ihre Kraft weiterzuarbeiten, trotz der vielen Fluchtstationen, oft über Kyjiw, und 2022 in verschiedene EU-Staaten, ist zu bewundern. Sie verdient unsere Anerkennung genauso wie die Geschlossenheit der belarusischen Exil-Opposition um ihre gewählte Präsidentin Swjatlana Zichanouskaja.