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Stipendiaten
Hamburg & Helgoland: Von der Energiekrise zur Energietransformation: Tag 5

Inlandsakademie 2023
Inlandsakademie 2023

Helgoland die Insel, die atmet

Der fünfte Tag war spannend und stürmisch. Wir mussten uns nach dem gemeinsamen Frühstück durch den Wind kämpfen, als wir uns gegen 8.30 Uhr zur Nordseehalle begaben. Da erwarteten uns zwei aufschlussreiche Keynotes von Herrn Peter Singer, Projektleiter und Geschäftsführer der HGH GmbH und Herrn Prof. Dr. Maarten Boersma des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung der Biologischen Anstalt Helgoland.

Erneuerbare Energien und das Meer

8.41 Uhr ging es mit dem ersten Vortrag von Herrn Peter Singer unter dem Thema: „Offshore-Windenergie Standort vor Helgoland Erfahrungsbericht“, los. Er behandelte die Entstehung der Offshore-Windanlage von Helgoland seit 2009. Unter Einbezug der 1300 Einwohner wurde die Planung des Umbaus des Südhafengeländes der 1km² großen Insel besprochen. Er machte es deutlich, dass der Bau der 4 Windanlagen (Meerwind Süd/Ost; Nordsee Ost; Arumbank West und Kaskasi) 2012 begann. Angesichts des aktuellen Standes der Energiewende seien die Ziele der Bundesregierung für 2030 (30 GW Strom durch Offshore Windenergie) eine Herausforderung, welche technologisch höchstwahrscheinlich nicht schaffbar wäre, so Herr Singer. Er beendete seinen Vortrag mit dem Zitat: „Infrastrukturprojekte gehen nur gemeinsam“.

Der Klimawandel und das Meer

Nach einer kleinen Pause ging es gegen 10.25 Uhr mit dem Vortrag von Prof. Boersma mit dem Titel: „Klimaerwärmung und die Auswirkungen auf das Ökosystem Meer“, weiter. Er begann mit einer geschichtlichen Einführung zur Entwicklung der Insel sowie der Meeres- und Vogelforschung. Als Antwort auf die Frage: „Wo bleibt das CO2?“, meinte er, dass 23 Prozent der menschengemachten CO2 Emissionen im Meer landen würden. Die damit einhergehende Temperaturveränderung sorge für einen jährlichen Meeresspiegelanstieg von 3 bis 4 mm pro Jahr und für eine Ozeanversauerung. Durch diese Ozeanversauerung würden Strukturen der Biotypen zerstört und ihr Wachstum – aufgrund von Nährstoffänderungen schlechter. Zu Windkraftanlagen sagte er, dass diese zwar gut seien, aber die dadurch entstehende Aufwirbelung der Atmosphäre zu Chaos in der Unterwasserwelt führen würde. In seinem Schlusswort erklärte er, dass wir für eine nachhaltige Klimaneutralität negative Emissionen erreichen müssen, um einen Rebound Effekt zu vermeiden.

Aufgrund des Sturms konnten wir nicht wie geplant die Bootsfahrt um die Insel herum machen. So erkundete jede*r die Insel für sich in dem typischen, norddeutschen Wetter. Nachher kam es zum Abendessen. Dafür haben vier Stipendiat*innen (Jasmin Arjomandi, Mahtab Arjomandi, Swen Kühn und Marvin Elling) „Khorosht Loobia“, ein traditionelles iranisches Gericht, gekocht, welches wir alle genossen haben.

Den Rest des Abends ließen wir mit ein paar Kartenspielen ausklingen.

Autoren: Mara-Laureen Krause (Umweltingenieurwesen, Bochum) und Maurice Zoa (M.A PAIR, Friedrichshafen)