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Veranstaltung
Kampfjet ohne Pilot, Fregatte ohne Kommandanten?

Wege zur Nachwuchsgewinnung in der Bundeswehr
Eine Soldatin und des deutschen Marineeinsatzkontingents der Mission OPERATION ENDURING FREEDOM in Djibouti im Kartenraum der Fregatte "Luebeck"

Eine Soldatin und des deutschen Marineeinsatzkontingents der Mission OPERATION ENDURING FREEDOM in Djibouti im Kartenraum der Fregatte "Luebeck"

© picture alliance / photothek | Thomas Imo

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat nebst dem völligen Umbruch der europäischen Sicherheitsarchitektur auch zu der mittlerweile als geflügeltes Wort verwendeten Zeitenwende deutscher Sicherheitspolitik geführt. Die Zeitenwende, wie sie von Bundeskanzler Olaf Scholz letztes Jahr verkündet wurde, bezieht sich auf das Gesamtpaket deutscher Sicherheitspolitik: dem sogenannten Mindset-Wandel von Politik und Gesellschaft, der Anerkennung der Bundeswehr und vor allem die Ausstattung der Bundeswehr mit großen Waffensystemen sowie die allgemeine Stärkung der Einsatzfähigkeit unserer Bundeswehr. Schlagzeilen machte in letzter Zeit im Wesentlichen die Entscheidung, die US-amerikanischen nuklearwaffenfähigen Kampfjets F-35 zu beschaffen und Drohnen zu bewaffnen. Die Verkündung dieser Beschaffungen hatten ein ähnlich starkes Echo wie das 100 Milliarden Euro starke Sondervermögens für die Bundeswehr, das der Kanzler in seiner Zeitenwende-Rede angekündigt hatte.

Ausrüstung, Einsatzfähigkeit, Neuorientierung der Aufgaben der Bundeswehr – diese Themen sind höchst relevant. Aber: Ohne Personal, keine Zeitenwende! Und genau das ist derzeit die wahrscheinlich größte Herausforderung für den tatsächlichen Erfolg der deutschen Zeitenwende. Etwa zwanzigtausend Soldatinnen und Soldaten müssen noch rekrutiert werden, um die Zielmarke von der 203.000 Menschen umfassenden Truppenstärke bis 2031 zu gewährleisten – nach heutigem Stand. Der demographische Wandel und der allgemeine Fachkräftemangel sorgen für massive Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, vor der die Bundeswehr nicht verschont ist. Im Gegenteil hat die Bundeswehr mit Herausforderungen zu kämpfen, die so in anderen Berufsfeldern nicht vorliegen. Die gesellschaftliche und politische Anerkennung und Wahrnehmung des Soldatenberufs, das Bürokratie-Problem, die im besten Fall schleppende Digitalisierung von Prozessen; all dies hat Auswirkungen auf das Anwerben und Halten von Personal. Doch ohne Personal nützen auch die modernsten Waffentechnologien nichts, ohne Personal kann die Rückbesinnung auf Landes-und Bündnisverteidigung kaum realisiert werden und ohne Personal ist auch jegliche Umstrukturierung und tiefergehende Modernisierung schwierig.

Wir laden wir Sie herzlich ein, das elementarste Puzzlestück der deutschen Zeitenwende zu diskutieren: die Nachwuchsgewinnung in der Bundeswehr. Mit einleitendem Grußwort von Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann MdB und auf dem Panel mit Prof. Dr. Sönke Neitzel, Nils Gründer MdB, Generalarzt Dr. Lale Bartoscheck und Serap Güler MdB.