Think Freedom
Think Freedom: Freiheit ist eine Aktion
Film Festivals
Die FNF-Video-Dokumentation über die bulgarische LGBTIQ+-Aktivistin Denitsa Lyubenova aus unserer Reihe „Think Freedom“ ist eine Erfolgsgeschichte geworden. Nach der Premiere im Rahmen des Sofia Pride Film-Fests im vergangenen Jahr stieß der Dokumentarfilm auf großes Interesse, innerhalb und außerhalb der Community. In diesem Jahr nun wird der Film nun europaweit auf Filmfestivals dem Publikum vorgestellt.
„Portrait of Denitsa Lybenova“ wird zunächst im Berlin Short Film Festival vom 25. bis 31. Januar online vorgestellt. Wir sind stolz bei einem Festival nominiert zu sein, das seit nunmehr 12 Jahren eine Plattform für eine breite Auswahl an Kurzfilmen in einer der für ihre Inklusivität bekannten Hauptstädte Europas bietet.
Eine weitere Streaming Möglichkeit bietet das SEE Online Film Festival – Cinesquare vom 1. bis 28. Februar in Nord Mazedonien. Das Ziel dieses Online-Festivals besteht darin, eine leicht zugängliche Plattform für auf dem Balkan produzierte Filme zu bieten.
Ebenso wird der Dokumentarfilm beim Leeds Queer Film Festival vom 23. bis 26. März in Yorkshire, Großbritannien, vorgestellt.
Das Rainbow Umbrella Film Festival präsentierte die Dokumentation bereits Anfang Januar in London. Seit sieben Jahren arbeiten die Festivalmacher daran, die besten Independent LGBTIQ+-Filme zu präsentieren. Das Festival legt großen Wert darauf, dem Publikum vor Ort eine Atmosphäre für queeres Kino zu bieten, die auf die Stimmen und Arbeiten der der am stärksten marginalisierten Mitglieder der LGBTIQ+ Gemeinschaft aufmerksam macht.
Aber das Festival Line-up endet hier noch nicht. Mit dem Ziel, die Geschichte von Denitsa Lyubenova und der bulgarischen LGBTIQ+-Organisation Deystvie weiter zu verbreiten und damit Fällen wie Baby Sara zu helfen, ist die Dokumentation noch bei weiteren Festivals angemeldet.
Denitsa Lyubenova und Baby Saras Rechtsfall
„Think Freedom: Freiheit ist eine Aktion“ erzählt die Geschichte der Menschenrechtsanwältin und LGBTIQ+-Aktivistin Denitsa Lyubenova von der Organisation Deystvie. Die Dokumentation leuchtet den Rechtsfall von Baby Sara aus, der sich auf EU-Ebene zu einem Präzedenzfall für die Anerkennung der Rechte von Kindern mit gleichgeschlechtlichen Eltern sowie für die Rechte von LGBTQ+-Personen im Familien- und Privatleben entwickelt hat. Der aufwühlende Rechtsstreit, einer der prominentesten Fälle, betrifft mehr als 100.000 Menschen in Europa und darüber hinaus.
Seit mehr als zweieinhalb Jahren arbeitet Deystvie an dem Fall von Sara mit dem Ziel, weitere Diskriminierung sowie Entzug von Grundrechten bulgarischer Bürger zu stoppen.
Sara wurde 2019 in Spanien als Tochter zweier Mütter geboren, von denen eine Bulgarin ist. Obwohl beide Mütter in der spanischen Geburtsurkunde aufgeführt sind, ist ihre Staatsangehörigkeit weiter ungeklärt und Sara in Gefahr, staatenlos zu bleiben. Denn die Stadt Sofia weigert sich, Sara die bulgarische Staatsbürgerschaft zuzuerkennen aufgrund ihrer gleichgeschlechtigen Eltern.
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied im Dezember 2021, dass Bulgarien verpflichtet ist, Baby Sara einen Reisepass auszustellen, der ihr das Recht auf Freizügigkeit innerhalb der EU zusichert und die rechtliche Beziehung des Kindes zu ihren beiden Müttern anerkennt. Dieser Entscheidung zu Folge ist das Verwaltungsgericht Sofia – Stadt (ACSG) verpflichtet, eine Geburtsurkunde für Baby Sara mit der Eintragung beider Mütter auszustellen. Doch im Juni 2022 reichte die Stadt Sofia Kassationsbeschwerde gegen die Ausstellung der Dokumente ein. So verhinderte die Stadt Sofia die Ausstellung der bulgarischen Geburtsurkunde sowie bulgarischer Ausweisdokumente und entzog somit ein Grundrecht, das jedem EU-Bürger zusteht.
Film Crew
Die Geschichte dieses Rechtsfalls ist das Thema dieses Films, der unter der Regie von Anna Stoeva entstanden ist. Die Kamera führte Ivan Nikolov; als Producer wirkten David Djambazov und Anna Stoeva, unterstützt von der preisgekrönten Produktionsfirma Tanuki Films, deren Schwerpunkte im Bereich Dokumentarfilm, Journalismus und Interaktives Storytelling liegen. Tanuki Films wurde 2011 gegründet und hat mehrere Reihen von Dokumentarkampagnen, investigativen Journalismus-Filmen sowie weitere Werbe- und Filmprojekte hergestellt. Derzeit beschäftigt sich die Produktionsfirma insbesondere mit Datenjournalismus und erzählt Geschichten, in denen Datenvisualisierung mit dokumentarischem Storytelling kombiniert wird.
Das Doku-Portrait ist Teil der Reihe „Think Freedom“ der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. In dieser Reihe stehen die liberalen Grundprinzipien Freiheit, Verantwortung und Selbstentfaltung im Fokus. Gezeigt wird der Kampf um Selbstbestimmung der Hauptfiguren, die in ihren Gesellschaften Herausforderungen in den schrumpfenden Räumen der Freiheit meistern.
Die Erfolgsgeschichte geht weiter!
Wir sind stolz bekannt zu geben, dass unserem Dokumentarfilm den „Best LGBT Short Film: Spirit of Berlin Award“ auf den Berliner Short Film Festival gewonnen haben. Wir sind überglücklich und dankbar.