EN

Veranstaltung
FNF Side-Event “Green Hydrogen Investment” beim “G20 Compact with Africa Summit” in Berlin

Green Hydrogen Investment
© Eva Gauss/BDI

Der vierte G20-Investitionsgipfel der Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI) fand im Rahmen des „G20 Compact with Africa Summit“ am 20. November 2023 in Berlin statt. Auf Einladung von Bundeskanzler Scholz, unter Teilnahme von Wirtschaftsminister Habeck, Entwicklungsministerin Schulze kamen zahlreiche afrikanische Staats- und Regierungschefs und Vertreter multilateraler Organisationen zusammen. Der G20-Investitionsgipfel mit über 500 hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Politik zielt darauf ab, neue Perspektiven für eine intensivierte deutsch-afrikanische Zusammenarbeit aufzuzeigen und reformorientierte Staaten finanziell zu unterstützen.

Auf Einladung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie kamen während des Gipfels 40 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik aus Deutschland und aus den afrikanischen Partnerstaaten zu einem Side-Event  zusammen. Ziel des Austausches unter der Überschrift „Shaping the Investment Climate for Green Hydrogen - Opportunities and Challenges for Public-Private-Partnerships“ war es, ein gemeinsames Verständnis der notwendigen Investitionsbedingungen für staatliche und privatwirtschaftliche Zukunftsinvestitionen in die Technologien zur Herstellung, für den Transport und die Nutzung von grünem Wasserstoff zu entwickeln.

In seiner Keynote wies Amandou Hott, Wirtschaftsminister des Senegal a.D. und Sonderbotschafter für grüne Technologien bei der Afrikanischen Entwicklungsbank auf die wichtige Rolle privater Investitionen für den Markthochlauf hin. Gleichzeitig sei es notwendig, diese Investitionen in der Anfangsphase durch staatliche Garantien und strukturierte Finanzierung abzusichern. Nadja Haakansson, Senior Vice President Hub Africa, Siemens Energy betonte in ihrer Replik die Notwendigkeit der langfristigen Wirtschaftlichkeit auf der Basis funktionierender Business Cases in diesem industriepolitisch wichtigen Technologiefeld. Nur Projekte, die sich wirtschaftlich tragen, werden langfristig erfolgreich sein. Ibrahim Debache, Präsident der AHK Tunesien und CEO von Ennakl Automobiles unterstrich seinerseits die Chance für sein Land, mit Hilfe des grünen Wasserstoffs langfristig wirtschaftlich unabhängiger von Energieimporten zu werden, wies aber auch auf die Herausforderungen hin. Aktuell würden 97% der Elektrizität in Tunesien aus fossilen Energien gewonnen. Vorrangig sei also die Energiewende für den heimischen Strommarkt einzuleiten, bevor überschüssiger Strom in grünen Wasserstoff umgewandelt und exportiert werden könne.

Grüner Wasserstoff ist die Schlüsseltechnologie für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Um den Bedarf vor allem energieintensiver Industrien zu decken, wird Deutschland in Zukunft auf Importe des Gases angewiesen sein. Umfassende Public-Private-Partnerships (PPP) und ein günstiges Investitionsklima werden ausschlaggebend dafür sein, an welchen Standorten in die Produktion von grünem Wasserstoff investiert werden wird. Gleichzeitig bleibt eine große Herausforderung, für einen Ausgleich zwischen dem weiterhin sehr hohen primären Elektrifizierungsbedarf vieler afrikanischer Länder und der Investition in Produktions- und Exportkapazitäten von grünem Wasserstoff zu finden.