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Media Audit 2023: Bedeutung und Relevanz der Medien in Serbien

Analiza medija

Die Studie „Media Audit 2023 - Recognizing the relevance and importance of the media“, die von der serbischen Medienbeobachtungsorganisation CRTA durchgeführt und von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit mit unterstützt wurde, wirft ein Schlaglicht auf die Medienlandschaft in Serbien, den Medienkonsum seiner Bevölkerung sowie auf das Vertrauen der Serbinnen und Serben in die Medien.

Fernsehen ist nach wie vor wichtigste Informationsquelle in Serbien, insbesondere bei gesellschaftspolitischen Themen. Es ist nicht nur führend bei den Zuschauerzahlen, sondern genießt auch das größte Vertrauen, insbesondere der öffentlich-rechtliche Sender RTS. Dies unterstreicht die Verantwortung, der RTS als öffentlicher Rundfunk, und nicht als Sprachrohr eines immer autoritäreren Regimes, gerecht werden sollte. Insgesamt mangelt es der Medienlandschaft in Serbien an Pluralismus, da auch alle Privatsender mit nationaler Reichweite (insgesamt vier) regierungsnah berichten, so dass die Bürgerinnen und Bürger keine Möglichkeit haben, verschiedene Sichtweisen zu rezipieren und politische Akteure und deren Handlungen kritisch zu bewerten.

Die Studie beleuchtet auch die Gefahren der Informationsmanipulation. Zu den besonders gefährdeten Gruppen gehören ältere Bürgerinnen und Bürger, weniger Gebildete und Bewohner ländlicher Gebiete. Einblicke in die Strategien, die die Bürgerinnen und Bürger bei der Bewertung von Informationen anwenden, zeigen, dass viele von ihnen zwar versuchen, erhaltene Informationen zu überprüfen, dabei aber oft unzureichende Methoden anwenden, was zu einer weiteren Verbreitung von Desinformationen führt.

Der empirische Teil der Analyse legt dar, dass es unwahrscheinlich ist, dass eine kurzzeitige Konfrontation mit gegensätzlichen Botschaften kaum signifikante Veränderungen in einer Medienlandschaft bewirkt, die sich durch einseitige Berichterstattung, Informationsmanipulation und Polarisierung auszeichnet. Diese Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, Medienkompetenz in Serbien zu stärken, damit die Gesellschaft langfristig in die Lage versetzt wird, konsumierte Inhalte kritisch zu bewerten. Abschließend unterstreicht die Analyse die Notwendigkeit, Strategien zu entwickeln, die der Informationsmanipulation im serbischen Medienraum entgegenwirken.

Die gesamte Studie gibt es hier (in Englisch) und hier (in Serbisch).