
Daniela Kallinich
Political Scientist
Angesichts der „Zeitenwende“ haben sich die Vorzeichen für die Wahlen in Frankreich im April dieses Jahres maßgeblich verändert. Drei Wochen vorher weisen alle Umfragen auf ein deutliches Ergebnis hin: Genau wie vor fünf Jahren werden sich Emmanuel Macron und Marine Le Pen deutlich durchsetzen. Und auch der zweite Wahlgang scheint auf ein ähnliches Ergebnis wie 2017 hinauszulaufen.
Desinteressiert, unmotiviert und überdrüssig – so lässt sich die Stimmung vieler Menschen in Frankreich wenige Wochen vor den Präsidentschaftswahlen 2022 zusammenfassen. Weder an den Wahlen generell noch an der eigenen Stimmabgabe zeigen sie besonderes Interesse, sind der eigenen und der generellen Situation schlichtweg leid.