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Liberalismus
Freiheitliche Ideen

Der schwierige Weg zur liberalen Demokratie
Grothe

In einem neu erschienenen Band untersucht der Leiter des Archivs des Liberalismus Ewald Grothe die historischen Wandlungsprozesse des Liberalismus zwischen dem frühen 19. und dem ausgehenden 20. Jahrhundert. Die insgesamt 18 Beiträge werfen einen Blick auf Wissenschaftler, Publizisten und politische Akteure, die für Verfassung, Rechtsstaatlichkeit und bürgerliche Freiheit stritten. Oft gegen den Mainstream gewandt, setzten sie sich mit Common Sense und festen Überzeugungen für Gerechtigkeit, sozialen Fortschritt sowie bürgerliche Mit- und Selbstbestimmung ein. Sie repräsentieren damit einen zukunftsorientierten, reformbereiten und sozial engagierten Liberalismus, dessen Wurzeln im 19. Jahrhundert lagen, der die Weimarer Republik prägte und in der Bundesrepublik politisch wieder reaktiviert werden konnte.

Der Band enthält biographische Aufsätze über die „Märchenbrüder“ Jacob und Wilhelm Grimm, die Vormärzpolitiker Karl von Rotteck und Carl Theodor Welcker, über die Liberalismus-Gegner Georg Büchner und Friedrich Engels, den liberalen Staatsrechtler Sylvester Jordan, die Politiker Friedrich Naumann, Hugo Preuß und Moritz Julius Bonn sowie die Historiker Hans Rosenberg und Erich Eyck. Darüber hinaus werden die politischen Bewegungen vor 1848, das „Staats-Lexikon“ des Vormärz, die Linksliberalen nach 1918 sowie die antiliberale Geschichtsschreibung in der Weimarer Republik, der „Machtwechsel“ von 1969 und die Freiburger Thesen von 1971 mit ihrer Nachwirkung thematisiert.

Ewald Grothe: Freiheitliche Ideen. Der schwierige Weg zur liberalen Demokratie. CEP Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2023, ISBN 978-3-86393-160-5, 376 Seiten.