Veranstaltung
Wo ist Hongkongs Freiheit hin?
Vor 25 Jahren ging die britische Kolonie Hongkong zurück an die Volksrepublik China. Drei Jahre nach den Massenprotesten im Sommer 2019 hat Peking mithilfe eines nationalen Sicherheitsgesetzes die einst freie Stadt scheinbar endgültig unter ihre Kontrolle gebracht. Dafür sorgt auch die kommunistische Partei, die mit einer ausweitenden Überwachung die Bürger kontrollieren will. Die Meinungs- und Pressefreiheit wurde auch radikal eingeschränkt. Freier Journalismus? Geschichte. Die Verhaftung von Jimmy Lai, der als Oppositioneller gilt, ist nur ein Beispiel von vielen.
Seit der Zusammenführung gibt es immer mehr Propaganda durch die Regierung in den Medien und sogar in den Bildungsinstitutionen. Eine Konsequenz ist eine steigende Unzufriedenheit. Die Bürgerinnen und Bürger Hongkongs indentifizieren sich größtenteils nicht mit China.
Der neue Regierungschef John Lee scheint Hongkong in eine noch düsterere Zukunft zu führen. Mit dem „Nationalen Sicherheitsgesetz“ hat die amtierende Regierung fast alle pro-demokratischen Politiker und Aktivisten verhaftet. Die Meisten sind entweder im Gefängnis oder warten auf ihren Prozess
Es wirkt nicht so, als ob es zum 25. Jahrestag viel zu feiern gibt.
Wie kann es weitergehen? Und was bedeutet Pekings Vorgehen für unseren Umgang mit dem autoritären System? Im Podcast der ARD hat Anna Marti, Büroleiterin der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Global Innovation Hub Taipei, ein Statement zur Übergabe Hongkongs an Peking gegeben.
Veranstaltung zum Thema
Auch das Gedenken in Hongkong ist nicht mehr frei
Auf dem Festland der Volksrepublik China wird das Tiananmen Massaker vom 4. Juni 1989 totgeschwiegen. Anders in Hongkong: Dort fand lange Zeit die größte Gedenkveranstaltung dazu statt, mit über 180.000 Teilnehmenden zum dreißigsten Jubiläum vor zwei Jahren. Doch nach der erfolgreichen Unterdrückung und Zerschlagung der Hongkonger Demokratiebewegung ist auch das Gedenken unmöglich geworden – fast.