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Krieg in Europa
Ukraine: Kein Fortschritt bei Gespräch mit Lawrow zu Waffenruhe

Dder ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und sein türkischer Amtskollegen Mevlut Cavusoglu  vor dem Dreiertreffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in Antalya.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und sein türkischer Amtskollegen Mevlut Cavusoglu  vor dem Dreiertreffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in Antalya.

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picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Fatih Aktas

 

Im Vorfeld des jährlichen Antalya Diplomacy Forums sind heute der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow in der Türkei aufeinandergetroffen.

Das Treffen, an dem auch der türkische Außenminister Çavuşoğlu teilnahm, hat nicht zu greifbaren Ergebnissen geführt. Insbesondere machte Lawrow keine Zusage für einen humanitären Korridor zur Evakuierung der Zivilbevölkerung aus dem belagerten Mariupol.   

Kuleba hatte bereits vor dem Treffen geringe Hoffnung auf einen Durchbruch ausgedrückt. Die Ziele der Ukraine seien ein Waffenstillstand, die Befreiung des ukrainischen Territoriums und die Lösung der humanitären Fragen. Moskau hatte weiterhin auf seinen Maximalforderungen einschließlich der Neutralität der Ukraine und dem Verzicht auf einen NATO-Beitritt bestanden.

Die Erwartung des türkischen Außenministers Çavuşoğlu, das Treffen in Antalya werde einen Wendepunkt für den Krieg darstellen, sind somit nicht erfüllt worden. Im Vorfeld und seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine hatte die Türkei immer wieder nachdrücklich ihre Vermittlung angeboten. Seit Kriegsbeginn haben Präsident Erdoğan und Außenminister Çavuşoğlu bereits mehrere Dutzend Telefongespräche mit dem Ziel der Konfliktvermittlung geführt. Hintergrund des Engagements sind die vielfältigen wirtschaftlichen, energie- und verteidigungspolitischen Beziehungen, die das Land mit beiden Kriegsparteien verbinden. Ankara hat ein hohes Interesse, seine balancierende Position zu bewahren. Sollte es zu einseitiger Parteinahme gezwungen werden, könnte dies erhebliche negative Auswirkungen auf die Türkei haben .

Das Antalya Diplomacy Forum ist ein hochrangiges internationales Gesprächsformat, auf dem Politiker, Diplomaten, Meinungsbildner und Akademiker sich zu regionalen und internationalen Herausforderungen austauschen. Es findet aktuell vom 11. bis 13. März 2022 statt.