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Was Trump für Korea bedeuten könnte - und für das Machtgefüge in Ostasien

Kim Jung Eun and Donald Trump shaking hands
© Shaleah Craighead, Public domain, via Wikimedia Commons

Ein neues Policy Paper der Stiftung analysiert die mögliche Korea-Politik des Ex-Präsidenten und aktuellen Kandidaten Donald Trump. Autor Mason Richey hält eine Annäherung zwischen Trump und Kim für wahrscheinlich - und er warnt vor einem nuklearen Rüstungswettlauf in Ostasien.

Die Gipfeltreffen zwischen dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un in Singapur und Hanoi gehörten zu den bemerkenswertesten politischen Ereignissen der vergangenen Jahre. Die Treffen hatten das Potenzial, die politische Landschaft in Ostasien erheblich zu verändern. Doch die Gipfel endeten ohne Einigung.

Nordkorea setzt sein Nuklearprogramm trotz internationaler Sanktionen fort. Erst Mitte September zeigte das nordkoreanische Staatsfernsehen, wie Kim Jong Un eine große Urananreicherungsanlage inspiziert. Die Spannungen zwischen Süd- und Nordkorea nehmen zu: Fast wöchentlich testet Nordkorea Raketen oder schickt mit Müll beladene Ballons Richtung Süden. Prominente Experten warnten bereits vor der Möglichkeit eines Krieges auf der Halbinsel.

Mögliche neue Dynamik

Trumps Korea-Politik während seiner Präsidentschaft sowie jüngste Aussagen aus seinem Beraterkreis deuten darauf hin, dass eine zweite Amtszeit die aktuelle Korea-Politik der USA drastisch verändern könnte - mit weitreichenden sicherheitspolitischen Konsequenzen für ganz Ostasien.

In seiner Analyse für das Korea-Büro der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FNF) skizziert Mason Richey, Professor für internationale Beziehungen an der Hankuk University of Foreign Studies, verschiedene Szenarien. So sieht er beispielsweise eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass Donald Trump erneut mit Nordkorea verhandelt und Kim Jong Un eine faktische Anerkennung als Nuklearstaat anbietet. Zudem könnte seine Präsidentschaft Zweifel in Südkorea an der nuklearen Abschreckung durch die USA auslösen. Beides könnte zu einem nuklearen Wettrüsten in Ostasien führen.

Angesichts der wahrscheinlichen sicherheitspolitischen Hinwendung der USA Richtung Ostasien empfiehlt Richey der Europäischen Union, ihre Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Zudem sollte sie eine Strategie dafür entwickeln, wie sie auf nukleare Aufrüstungspläne von Partnerländern wie Südkorea oder Japan reagieren würden.

Das Policy Paper (auf Englisch) finden Sie unten zum Herunterladen.