Sommerschule
Zweite Internationale Sommerschule zum Thema Internationaler Schutz und Geflüchtete erfolgreich beendet
Seit 2020 bietet die Human Rights Academy (HRA) in der Türkei Kurse zu Menschenrechtsthemen an. Von Anfang an gab es eine überwältigende Nachfrage nach einem Kurs über internationalen Schutz und Flüchtlingsrechte, woraufhin sich die Menschenrechtsakademie entschloss, in Zusammenarbeit mit dem UNHCR-Büro in Izmir und dem Mülkiye Migration Research Center (MÜGAM) einen Kurs zum Thema Menschenrechte anzubieten. Der Kurs stieß auf ein überwältigendes Interesse, es gingen mehr als 500 Bewerbungen aus 52 Ländern ein.
Die Sommerschule war aus mehr als einem Grund ein besonderes Ereignis: Da die Menschenrechtsakademie ihre Arbeit offiziell zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 aufnahm und ihre Kurse vorerst nur online anbieten konnte, fand die diesjährige Sommerschule endlich als physisches Event statt. Ende Juli 2022 kamen 20 junge Menschen, die sich für das Thema Migration interessieren oder in diesem Bereich arbeiten, aus 11 verschiedenen Ländern (Georgien, Griechenland, Bulgarien, Syrien, Libanon, Ungarn, Spanien, Italien, Polen, Bosnien und Herzegowina und der Türkei) in Çeşme bei Izmir zusammen, um an dem viertägigen Programm teilzunehmen.
Der erste Kurstag begann mit den Ansprachen der Projektleiterin des FNF-Büros Türkei, Beate Apelt, der Projektkoordinatorin des FNF-Büros Türkei und der HRA, Elif Güney Menderes, des akademischen Beraters der HRA, Assoc. Prof. Dr. Olgun Akbulut, und des akademischen Koordinators des Kurses, Prof. Dr. Murat Erdoğan. Daraufhin hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, sich vorzustellen und eine kurze Einführung in die Bedeutung des internationalen Schutzes und des Migrationsmanagements in ihren Ländern zu geben.
Der zweite Tag des Kurses begann mit dem Vortrag des akademischen Beraters der HRA, Assoc. Prof. Dr. Olgun Akbulut, zum Thema "Universelle Menschenrechte und Einführung in das internationale Flüchtlingsrecht". Im Anschluss daran hielt Prof. Dr. Murat Erdoğan von der Universität Ankara einen Vortrag mit dem Titel "Internationaler Schutz in der Welt und der Türkei und Prozessmanagement". Daraufhin folgte das Seminar von Herrn Metin Çorabatır mit dem Titel "Ausländer in der Türkei, internationaler Schutz und Migrationsmanagementsystem". Am Ende dieses Seminars sprach die UNHCR-Sprecherin Selin Ünal über "Global Compact und Migrationsmanagement".
Der dritte Tag der Sommerschule begann mit einem Vortrag von Frau Eylül Başak Tuncel von UNHCR Izmir zum Thema "Das Prinzip der Nichtzurückweisung im internationalen und nationalen Rechtsrahmen". Im Anschluss an ihren Vortrag hielt Assoc. Prof. Dr. Ayselin Yıldız von der Yaşar Universität einen Vortrag mit dem Titel "Irreguläre Migration: Sicherheit und Migration". Abschließend sprach eine Gruppe von Experten aus der Zivilgesellschaft über verschiedene Aspekte der Flüchtlingsproblematik. Am Abend des dritten Tages wurde ein Dokumentarfilm mit dem Titel "Das Leben blüht wieder auf... Hoffnung hat die Kraft, alle Katastrophen zu überwinden" von Çoşkun Aral gezeigt.
Der vierte und letzte Tag der Sommerschule begann mit einem Vortrag über Kunst und Migration von Assoc. Prof. Dr. Evrim Hikmet Öğüt, in dem sie über die Darstellung von Geflüchteten in der Musikszene ihres Aufenthaltslandes sprach. Im Anschluss daran wurde ein Workshop zum Thema internationaler Schutz und Geflüchtete durchgeführt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in vier Gruppen aufgeteilt, um über die bewährtesten und schlechtesten Verfahren in Bezug auf Sicherheit, Medien, Geschlecht und gesellschaftliche Akzeptanz von Geflüchteten zu diskutieren.
Die Sommerschule endete mit einer Zertifikatsverleihung und einer Rede von Dr. Salim Amin, dem Direktor für Menschenrechtsthemen der FNF.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten während der Sommerschule die Möglichkeit, ihre Perspektiven und Erfahrungen in diesem Bereich einzubringen, ihre drängendsten Fragen zu diskutieren und sich an lebhaften Debatten mit einer Vielzahl von Referentinnen und Referenten zu beteiligen. Durch Vorträge, Gruppenarbeiten, Fragerunden und die Möglichkeit, mit Migrationsexperten aus erster Hand zu sprechen, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tiefer in ihr Interessens- und Fachgebiet eintauchen.
Durch die enge Zusammenarbeit mit dem UNHCR-Büro in Izmir bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in das Migrationsmanagement in der Türkei und konnten sich gleichzeitig ein Bild von möglichen zukünftigen Arbeitsmöglichkeiten in diesem Bereich machen. Neben dem Programm war dieses viertägige Treffen in einer entspannten Umgebung abseits des Alltags eine perfekte Gelegenheit für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, andere kluge und junge Köpfe kennen zu lernen, die wie sie ihre berufliche Zukunft im Bereich Migration sehen.