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Economic Freedom
FNF - FRASER - FTU: Seminar zum Thema "Handelsliberalisierung für die regionale Wirtschaftsintegration"

FNF - FRASER - VEPR Event
© FNF Vietnam

Am Morgen des 7. Dezember 2022 veranstalteten die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FNF) und das Fraser Institute (Kanada) in Zusammenarbeit mit der Foreign Trade University (FTU) in Hanoi eine wissenschaftliche Diskussion zum Thema "Handelsliberalisierung für die regionale Wirtschaftsintegration". Das Seminar ist ein wichtiger Bestandteil des regionalen Treffens zur wirtschaftlichen Freiheit in Asien, einer Diskussionsreihe von Experten des Netzwerks für wirtschaftliche Freiheit, die vom Fraser Institute und dem FNF Südost- und Ostasien durchgeführt wird.

Die COVID-Pandemie und die zu ihrer Bewältigung verhängten Maßnahmen haben weltweit wirtschaftlichen Verwerfungen ausgelöst. Das Misstrauen zwischen China und dem Westen, und das zerrüttete Verhältnis zwischen Russland und dem Westen hat die jahrzehntelange Globalisierung entschleunigt und teilweise zurückgesetzt. Zwischenstaatliche Konflikte in Europa und die Gefahr von Konflikten im indopazifischen Raum lösten weitreichende Sanktionen aus, drosselten die Wirtschaftstätigkeit und verschärften die Supply-Chain unterbrechungen. Einige Unternehmen in wohlhabenderes Volkswirtschaften sind dazu übergegangen, ihre Lieferketten näher an ihr Heimatland zu verlagern und China und in einigen Fällen auch andere asiatische Länder zu verlassen. Die aktuell grassierende Inflation wurde unter anderem durch die Ausgaben für Konjunkturprogramme im Rahmen von Covid-19, Engpässe in den Lieferketten und Unterbrechungen in der Energie- und Lebensmittelversorgung ausgelöst.

Das „Asia regional economic freedom meeting“ wird sich mit den Auswirkungen dieser Faktoren auf die wirtschaftliche Freiheit in Asien befassen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Vietnam liegen wird. Untersucht werden soll die Entwicklung der wirtschaftlichen Freiheit in Asien und der bestmögliche Weg für die Zukunft sowie die Frage, wie größere wirtschaftliche Freiheiten das Geschäftsumfeld und die Möglichkeiten für den internationalen Handel verbessern kann.

Während des Seminars hielt Assoc.Prof. Bui Anh Tuan eine Grundsatzrede über die Aussichten der vietnamesischen Wirtschaft und die Bedeutung der Handelsliberalisierung für das Wachstum. Assoc. Prof. Tu Thuy Anh (FTU) stellte den Handel in Vietnam vor und erläuterte, wie Vietnam sich reformiert hat, um sich an die Freihandelsabkommen der aktuellsten Generation anzupassen. Ein Vertreter des vietnamesischen Handelsministeriums gab ein Beispiel für den Prozess, wie Regierungsbehörden den Premierminister dazu anleiten, Gesetze zu ändern, um die Freihandelsabkommen (FTAs) zu adaptieren und die Reformen zur Förderung des Handels in Vietnam zu aktualisieren. Assoc. Prof. Vu Hoang Nam (FTU) moderierte die Konferenz und fügte seine Forschungsergebnisse über die Beteiligung von KMU an Freihandelsabkommen hinzu und wie sie in der Praxis von Freihandelsabkommen profitieren.

Die internationale Expertenin Dr. Juita Mohamand, Forschungsdirektorin am Institute for Democracy and Economic Affairs (IDEAS), legte dar, dass die asiatischen Länder viele Verbesserungen im freien Handel erfahren haben, aber dis Verfahren innerhalb dieser Prozesse langsam sind. Als Beispiel für eine unnötig lange Reformzeit nannte sie Malaysias Aufnahme in die ASEAN+. Rainer Heufers, Gründer und geschäftsführender Direktor des Center for Indonesian Policy Studies (CIPS), beschrieb den Fall Indonesiens bei der Annahme des Regional Comprehensive Economic Partnership  (RCEP). Um die Vorteile des RCEP richtig nutzen zu können, muss eine Vielzahl von politischen Maßnahmen gesetzt werden. Der Prozess hat in Indonesien ziemlich lange gedauert.

Die Redner und Vorsitzenden stellten sich den Fragen von Dr. Nguyen Phuc Hien, Dr. Cao Hong Vinh und Dr. Nguyen Thi Ngan (FTU) zum Thema KMU in Vietnam und deren Interesse an Freihandelsabkommen. Die Wirtschaftsforscher Dr. Tom Palmer und Fred McMahon machten deutlich, dass Vietnam in der Rangliste des internationalen Freihandels nach wie vor weit hinten liegt, was auf die Handelsschranken zurückzuführen ist, um deren Beseitigung alle asiatischen Länder bemüht sind.

Inhaltlich war das Programm in drei Abschnitte unterteilt. Der erste Teil befasst sich vorrangig mit Vietnam, das mit Herausforderungen im Bereich der wirtschaftlichen Freiheit konfrontiert ist, und mit seinen Wirtschaftsreformen zur Förderung der wirtschaftlichen Freiheit im Geschäftsleben. Dieser Part war für die Öffentlichkeit zugänglich, insbesondere für politische Entscheidungsträger und Medien in einem Hybridformat. Der zweite Abschnitt widmet sich einer Expertendiskussion über die Anwendung von Wirtschaftsfreiheitsindizes in der öffentlichen Verwaltung und vorübergehende Herausforderungen in der ganzen Welt. Der letzte Teil beleuchtet Handel und internationale Integration als Schlüsselfaktoren, auf denen die Länder Maßnahmen zur Beschleunigung der Liberalisierung ergreifen könnten.