Westbalkan
Unterstützung von Qualitätsjournalismus zur Sicherung der Demokratie
Sind Journalisten noch die für das Funktionieren einer Demokratie bedeutende „Vierte Gewalt“, oder sind sie zu Erfüllungsgehilfen der Mächtigen geworden? Wie sollen Medienschaffende mit der Politik und mit Politikern umgehen, wenn PR oftmals als wichtiger empfunden wird als Substanz? Ist eine gute Story ein Instrument, um dem Leser eine Botschaft zu vermitteln, oder ein Ziel an sich, das Journalisten Anerkennung und Preise einbringt?
Diese und viele weitere Fragen wurden während der ersten „Regionalen Schule des Qualitätsjournalismus – Von der Idee zur Content-Visualisierung“ in Crikvenica, Kroatien, erörtert. Fünfzehn junge Journalistinnen und Journalisten aus Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien kamen für vier Tage zusammen, um von den Besten – Istinomer, CINS – Centrum für investigativen Journalismus in Serbien, und Oštro – nicht nur zu erlernen, wie sie Geschichten konzipieren und visualisieren, sondern auch, warum es notwendig ist, ein Herold des guten Journalismus zu werden.
„Qualitätsjournalismus ist für das Funktionieren einer Demokratie einer notwendige Voraussetzung“, sagt Milica Šarić, Direktorin und Chefredakteurin des Zentrums für investigativen Journalismus (CINS) in Belgrad. „Wir erleben heute, was wir in der Geschichte schon mehrfach gesehen haben: dass sich Lügen, Fehlinformationen und gefährliche Propaganda wie ein Lauffeuer ausbreiten, wenn niemand die richtigen Fragen stellt, und dass die Verantwortlichen ihre eigenen Interessen durchsetzen, anstatt das Leben von Millionen zu schützen.“
Es liegt an mutigen Organisationen wie Istinomer und CINS in Serbien oder Oštro in Kroatien, das gesellschaftliche Recht auf unvoreingenommene Informationen zu verteidigen, damit wir alle fundierte Entscheidungen treffen können. Das Projektbüro Westbalkan der Friedrich-Naumann-Stiftung ist stolz, Akteure des Wandels zu unterstützen, um eine Region voranzubringen, die dringend ernsthafte demokratische Reformen benötigt.