Internationales
"Wir werden dieser Tyrannei entkommen"
Kurz nach unserem Gespräch mit Félix Maradiaga, einem der profiliertesten Liberalen und Menschenrechtsaktivisten Nicaraguas, wurde er selbst Opfer der massiven Menschenrechtsverletzungen. Aufgeben tut er deshalb noch lange nicht.
Blut läuft ihm die Wange herunter, das Hemd ist zerrissen, um ihn herum Chaos: So zeigt ein Video Félix Maradiaga, einen der profiliertesten Liberalen und Menschenrechtsaktivisten Nicaraguas, nur wenige Tage nach unserem Gespräch mit ihm. Was ist passiert?
Seit dem 18. April toben in Nicaragua Auseinandersetzungen zwischen Regimegegnern und Polizei, Paramilitärs und bewaffneten sandinistischen Jugendgruppen. Nachdem sich die Proteste an einer geplanten Reform der Sozialsysteme entzündet hatten, geht es den zumeist jungen Demonstranten mittlerweile grundsätzlich um eine Rückkehr zu Demokratie und politischer Teilhabe in dem zentralamerikanischen Staat. Weit über 200 Tote – darunter erschreckend viele Minderjährige, in nur drei Monaten. Dazu kommen zahlreiche Entführungen, Folter und unzählige Verletzte.
Félix Maradiaga ist langjähriger Partner der Friedrich-Naumann-Stiftung der Freiheit in der Region. Im Gespräch mit unserem Projektleiter für Zentralamerika, David Henneberger, hat er uns einen Einblick in die derzeitige dramatische Situation und die massiven Menschrechtsverletzungen in Nicaragua gegeben. Dann wurde auch er Opfer der Gewalttaten des Regimes. Wenige Tage nach dem Treffen wurde Felix Maradiaga in einem Café in León, Nicaragua von Paramilitäts des Regimes grundlos angegriffen und krankenhausreif geschlagen.
Aufgeben kommt für ihn dennoch nicht in Frage: "Wir werden dieser Tyrannei entkommen. Zweifelt nicht, wir werden sie überwinden. Habt keine Angst."