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Regionale Zusammenarbeit
ΙΙ. Jugendzusammenarbeit ohne Grenzen

Teil II: Menschenrechte, Antidiskrimminierung und Geschlechterfragen
See Inaction
© Friedrich Naumann Foundation for Freedom Greece & Cyprus

Für die zweite Runde des Projekts "Stärkung der Bindungen zwischen entfremdeten Nachbarn der Region Griechenland, Bulgarien und Nordmazedonien" der Organisation SEE in Action mit Unterstützung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit kamen Vertreter von verschiedenen Organisationen aus Griechenland, Bulgarien und Nordmazedonien zusammen. Diese Organisationen engagieren sich aktiv in den Bereichen Menschenrechte, Antidiskriminierung und Genderfragen in der Region Südosteuropa.

In den letzten Jahren war ein Rückschritt bei einer Reihe von individuellen Rechten und Freiheiten zu beobachten. Die COVID-19 Pandemie hat  die Struktur und die Art der Beziehungen zwischen den Regierungen und der Öffentlichkeit grundlegend verändert. Darüber hinaus brachten die in verschiedenen Ländern verhängten Abriegelungen soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten ans Licht, wobei die Meinungsfreiheit und die Sicherheit von Journalisten ein wichtiges Element der Entwicklungen in den untersuchten Ländern waren.

Das Thema berührt eine Reihe von dringenden und wichtigen Fragen, die nicht nur junge Menschen, sondern die gesamte Gesellschaft in der Region Südosteuropa betreffen. In allen drei Ländern gibt es bei Fragen der Menschenrechte, der Gleichberechtigung und des Schutzes von Randgruppen. Stereotype, nationalistische Verhaltensweisen und traditionelle gesellschaftliche Normen sind in allen Ländern in veränderter Form vorhanden und beeinträchtigen die gleichberechtigte Teilhabe aller und die politischen Entscheidungsprozesse. Um gleichberechtigte, tolerante und integrative Gesellschaften zu schaffen, müssen viele Maßnahmen ergriffen werden. Trilaterale oder bilaterale Initiativen können für den Austausch von bewährten Verfahren und Fachwissen äußerst hilfreich sein.

Zu den Themen, die die Teilnehmer diskutierten und die sie zu den endgültigen politischen Vorschlägen führten, gehörten auch der EU-Aktionsplan für Menschenrechte (2020-2024), die steigende Zahl von Femiziden und geschlechtsspezifischer Gewalt, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ungleichheiten für Randgruppen der jeweiligen Gesellschaften und die Rechte von Minderheiten.

Richtungsweisende Vorschläge

  • In die Gesetzgebung der Länder müssen Gesetze und Sicherheitsnetze integriert werden, die die Rechte aller Bürgerinnen und Bürger schützen, insbesondere das Recht auf hochwertige Bildung, Gesundheitsversorgung und Wohnraum.
  • Unternehmen und Institutionen müssen rechtlich zu einer Politik der sozialen Verantwortung und zu Verhaltensregeln verpflichtet werden, die gewährleisten, dass Arbeitsplätze zu sicheren und toleranten Orten für alle werden, wo  Vielfalt geachtet und geschützt wird.
  • Die Einrichtung einer trilateralen Plattform für die Interessenvertretung kann ebenfalls dazu beitragen, dass Organisationen über Gesetzesänderungen, erfolgreiche Beispiele und positive Veränderungen in jedem der drei Länder informiert und auf dem Laufenden gehalten werden können, während gleichzeitig Beratung, Fachwissen und Schulungen für Aktivisten und Organisatione angeboten werden.

Vorgeschlagene trilaterale Initiativen

Darüber hinaus betonen Organisationen, dass soziale Eingliederung notwendig ist, um Gesellschaften zu schaffen, die dem Einzelnen unabhängig von seinen Lebensumständen gleiche Chancen bieten. Daher sind sie bereit, aktiv Lobbyarbeit zu betreiben, sich für die Belange der Betroffenen einzusetzen und Druck auf Regierungen und Entscheidungsträger auszuüben, um sicherzustellen, dass alle Mitglieder der Gesellschaft Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Bildung, Wohnraum, Verkehrsdiensten und Beschäftigung haben.

 

-> Soziale Verantwortung der Unternehmen und ein Verhaltenskodex

Es ist von großem Gewicht, sich bei Unternehmen und Interessengruppen für die Entwicklung interner Richtlinien zur Einhaltung der Vorschriften einzusetzen. Mit Hilfe interner Maßnahmen zur Einhaltung der Vorschriften werden Risiken ermittelt und auf ein akzeptables Maß reduziert. Die Menschenrechte, insbesondere die Gleichstellung der Geschlechter und die Gleichberechtigung, sollten im Mittelpunkt der Werte eines jeden Arbeitsplatzes und Unternehmens stehen. Verantwortungsvolles und gesetzeskonformes Verhalten muss in der Unternehmenskultur dieser Region verankert werden. Unternehmen, Körperschaften, Organisationen und Institutionen brauchen interne Kontrollmechanismen, um die Vollständigkeit der Finanzberichte zu gewährleisten, ethische Werte zu fördern und mit Transparenz arbeiten zu können.

Disclaimer

Der Artikel wurde von Eleni Siapikoudi, Projektassistentin von FNF Griechenland & Zypern, auf der Grundlage der abschließenden politischen Empfehlungen des Projekts verfasst.

Das Projekt "Stärkung der Bindungen zwischen entfremdeten Nachbarn in der Region: Griechenland, Bulgarien, Nordmazedonien" wurde durch die Unterstützung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ermöglicht. Die in diesem Papier zum Ausdruck gebrachten Ansichten und Meinungen sind ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht notwendigerweise die der Friedrich-Naumann-Stiftung wider.