EURO-MENA-SHOW
Mittelmeerdialog
Die von der Friedrich-Naumann-Stiftung organisierte EURO-MENA-SHOW ist eine Veranstaltung, die die Beziehungen und die Zusammenarbeit zwischen den Mittelmeerländern Südeuropas, Nordafrikas und des Nahen Ostens fördern soll. „Re-Start Mediterranean relations by creating Euro-Mediterranean ties that are fulfilled", so lautet das Hauptmotto der 2. Ausgabe der Veranstaltung.
Das Event, das am 29. Juni stattfindet, wird in Zusammenarbeit mit Casa Árabe, dem Barcelona Center for International Affairs (CIDOB) und dem Elcano Royal Institute durchgeführt. Diese Institutionen werden dazu beitragen, den Wert des Projekts spürbar zu erhöhen, indem sie die Bedeutung des mediterranen Dialogs hervorheben.
Es ist erwähnenswert, dass diese Konferenz dank der Impfkampagne in einer semi-präsenten Form stattfinden wird. Dennoch wird das Coronavirus aufgrund der strengen Sicherheitsmaßnahmen, die noch eingehalten werden müssen, wie z. B. die Beachtung des Sicherheitsabstandes und der Kapazitätsgrenzen, sehr präsent sein.
teilnehmenden Referenten. Die Einführung wird vom Direktor des Casa Árabe, Pedro Martínez-Avial, dem Direktor der Friedrich-Naumann-Stiftung in Madrid, David Henneberger, dem Direktor der Stiftung in der MENA-Region (Naher Osten und Nordafrika), Dirk Kunze, und dem Regionaldirektor der Stiftung in Europa, Thomas Ilka, geleitet. Valentín García und Esther Molina werden zudem die Themen und Referenten vorstellen.
Die erste Konferenz „Neustart für Wirtschaftsbeziehungen im Mittelmeerraum" widmet sich wirtschaftlichen und aktuellen Fragen: Karl-Heinz Paqué, Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung, und Jihad Azour, ehemaliger libanesischer Finanzminister und Direktor der Abteilung Naher Osten und Zentralasien beim Internationalen Währungsfonds, werden an dieser Konferenz teilnehmen. Cristina García Fernández, Ökonomin und Direktorin des Masterstudiengangs EU & Mediterranean an der Complutense Universität Madrid, wird ebenfalls sprechen. Die Journalistin Lorena Carrillo Martin wird die erste Konferenz der EURO-MENA-SHOW moderieren.
Das nächste Thema, „A moment to reflect: Creating Euro-Mediterranean bonds that deliver", wird von relevanten Think Tanks aus Spanien wie dem Elcano Royal Institute oder CIDOB (The Barcelona Center for International Affairs) behandelt. Zu den Teilnehmern gehören Charles Powell (Elcano Royal Institute), Pol Morillas (CIDOB), David Henneberger (FNF Madrid), Eduard Soler i Lecha (CIDOB) und Haizam Amirah-Fernandez (Elcano Royal Institute).
Anschließend werden zwei wesentliche Themen der Euro-Mediterranen Beziehungen erörtert: Kultur und Migration. Es ist notwendig, das Bewusstsein zu schärfen und auf die Bedeutung einer engen Partnerschaft zwischen den Ländern des Mittelmeerraums hinzuweisen. Darüber hinaus ist es, wie in Europa, notwendig, die gemeinsame Geschichte und das kulturelle Erbe zu betonen.
Auf der anderen Seite sind die Migrationsströme eine weitere große Herausforderung in der Region. Unter den Mittelmeerländern muss es starke Abkommen zu diesem Thema geben, um organisiertes Verbrechen zu bekämpfen und die am meisten gefährdeten Menschen zu schützen. Laut einem UN-Bericht aus dem Jahr 2020 sind seit 2014 20.000 Migranten im Mittelmeer gestorben, eine Zahl, die von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) ermittelt wurde.
Durch die Veranstaltung „Rediscovering the Mediterranean: Virtual Guided Tour in Madrid" wird der Journalist und Experte für die arabische Welt, Rafael Martinez, das Publikum begleiten.
Danach sind die Frauen der Region an der Reihe. Proteste in der Region, die von Frauen angeführt werden, wie im Libanon und Tunesien, werden diskutiert. Die Aktivistin für Frauenrechte im Iran, Masih Alinejad, und die unabhängige libanesische Journalistin Luna Safwan werden ebenfalls teilnehmen. Erstere, eine Bloggerin, hat die Kampagne „My Stealthy Freedom" ins Leben gerufen, mit dem Ziel, dass iranische Frauen frei entscheiden können, ob sie den Hijab tragen wollen oder nicht.
Das Thema Migration wird neben den Menschenrechten auch auf der Konferenz „Rethinking Art and Literature: A Diaspora Approach". Die spanisch-libanesische Künstlerin und Filmregisseurin Laila Hotait und der marokkanische Musiker Houssam Hammoumi werden dieses Thema aufgreifen. Im Rahmen dieser Herausforderung wird auch die Situation von Frauen in der Sahel-Region diskutiert, einer Region, die eine besorgniserregende Zunahme des Dschihadismus erlebt.
Aufgrund der besonderen Situation der Region wird der Klimawandel eine der Herausforderungen und Hauptthemen der Veranstaltung sein. Wie mehrere Berichte der Mittelmeerexperten für Klima- und Umweltveränderungen zeigen, gehört der Mittelmeerraum zu den Gebieten, die am stärksten von der globalen Erwärmung betroffen sind. Bei der Debatte „The Climate Revolution? Opportunities for Green Transitions in the Mediterranean" werden die Teilnehmer Maßnahmen zur Abmilderung der Auswirkungen des Klimawandels diskutieren. Iskander Ben Mustapha, Lukas Köhler und Aziza Moneer werden an dieser Debatte teilnehmen. Im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit wird daraus auch eine Debatte über "nachhaltig und bezahlbar" in der Sozialpolitik und Stadtentwicklung entstehen.
Den Abschluss der Veranstaltung bilden zwei zentrale Themen: die Wirtschaft nach der Coronavirus-Pandemie und die EURO-MENA-Kooperation. Das erste Thema wird aus einer feministischen Perspektive angegangen: „Female Forward: Women Driving Economic Recovery After COVID-19 and Beyond". Diese Präsentation wird von Eva Diaz, CEO von Appogeo Digital Consulting, Magatte Wade, Direktorin von SkinIsSkin.com und des Atlas Network's Center for African Prosperity, und Sana Afouaiz, Gründerin und Direktorin der Womenpreneur Initiative, gehalten. Afouaiz ist auch die Autorin des Buches „The Invisible Women of the Middle East".
Bezugnehmend auf die Pandemie wird es eine Diskussion zum Thema „Boosting Resilience: Diversifying Supply Chains in the Mediterranean" geben. COVID-19 ist eine der größten aktuellen Herausforderungen für die Länder der Region. Diese Krise schafft jedoch auch Chancen, wie z.B. die Möglichkeit, durch Hilfe stärkere Verbindungen zu schaffen, um die Auswirkungen dieser Pandemie zu mildern. Nordafrikanische Länder wie Tunesien und Marokko haben erhebliche finanzielle Unterstützung von der EU erhalten um die Pandemie zu bekämpfen und die sozioökonomischen Auswirkungen abzumildern. Das Gleiche gilt für andere Mittelmeerländer wie Jordanien und den Libanon, in die Gelder geschickt werden, um die Regierungen bei der Bewältigung der Gesundheitskrise zu unterstützen. Es lohnt sich, auf wirtschaftliche Krise im Libanon zurückzublicken, als nach Angaben der UN 865.000 syrische Flüchtlinge beherbergt wurden. Jordanien hat ebenfalls eine große Anzahl syrischer Kriegsflüchtlinge aufgenommen, zusätzlich zu den 2.200.000 palästinensischen Flüchtlingen, die laut UNRWA bereits im Land leben. Die europäischen Gelder an diese beiden Staaten sind vor allem dazu gedacht, ihnen bei der Versorgung der Flüchtlinge zu helfen.
Abschließend wird das Hauptziel der Veranstaltung behandelt: „EURO-MENA Peacebuilding Cooperation". Eine starke Zusammenarbeit zwischen den Mittelmeerländern würde nicht nur den Bewohnern der Region zugutekommen, sondern könnte auch die Stabilität und Sicherheit in nahegelegenen Regionen wie der Sahelzone oder nicht-mediterranen Ländern des Nahen Ostens erhöhen.