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Iran
Die Protestbewegung im Iran - Bewährungsprobe für eine Feministische Außenpolitik?

Frauenrechte
© picture alliance / ZUMAPRESS.com | Thomas Krych

Seit Monaten herrscht Aufruhr in der Islamischen Republik Iran: Viele Menschen gehen auf die Straße und demonstrieren gegen das Regime. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Seit 1979 gelten in der Islamischen Republik Iran strenge Regeln für Frauen, aber auch etwa für queere Menschen. Im Familienrecht sind traditionelle Vorstellungen von Geschlechterrollen fest verankert. Im politischen System des Iran haben der Revolutionsführer und der Wächterrat eine große Machtfülle, die sich direkter demokratischer Kontrolle entzieht. Meinungs- und Kunstfreiheit sind eingeschränkt. Proteste gegen das System wurden in der Vergangenheit häufig brutal unterdrückt. Auch den Protesten, die sich seit September 2022 formieren, begegnet das Regime mit Härte. Anlass für die Welle der Empörung im Land war die drastische Härte, mit der die geltenden Bekleidungsvorschriften für Frauen durchgesetzt wurden, zu denen das verpflichtende Tragen des Hijab gehört. Der Widerstand gegen die iranische Regierung zielt auf mehr Demokratie, auf mehr Freiheit und gleiche Rechte für Frauen. In Deutschland ist die Solidarität groß, was man an den zentralen Demonstrationen etwa in Berlin ablesen konnte. Doch wie kann Deutschland, wie kann die EU den Demonstranten am besten helfen? Wie funktioniert feministische Außenpolitik in der Praxis? Was sind die Triebfedern der Proteste und welche Ziele verfolgen die Demonstranten? Wie ist das Rechts- und Staatssystem des Iran aufgebaut und wie realistisch sind strukturelle Reformen?

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Journalismus wollen wir diesen Fragen nachgehen. Diskutieren Sie mit!