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China
Kampf der Systeme: Warum ist China in Afrika so erfolgreich?

Studie liefert Erkenntnisse aus der afrikanischen Perspektive
Der chinesische Präsident Xi Jinping trifft den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa

Der chinesische Präsident Xi Jinping trifft den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa

© picture alliance / Xinhua News Agency | Wang Ye

Dieser Artikel erschien erstmals am 20. Februar 2023 auf freiheit.org.

In den vergangenen fünfzehn Jahren hat sich China als bedeutender Partner und Investor in Afrika positioniert. Bei Infrastrukturprojekten und dem Handel mit Rohstoffen hat China Europa als wichtigsten Partner auf dem Kontinent verdrängt. Dieser neue Wettbewerb stellt die europäische Handels-, Investitions- und Entwicklungspolitik in Afrika auf den Prüfstand.

Die nachfolgende Darstellung der wichtigsten Importländer für afrikanische Staaten zeigt den begrenzten Fußabdruck Chinas in Afrika im Jahr 2000 im Vergleich zu dem beinahe allgegenwärtigen Einfluss im Jahr 2019 – eine Entwicklung, die innerhalb von nur zwei Jahrzehnten stattgefunden hat.

clash of Sytsems

Um die unterschiedlichen Strategien Chinas und Europas und ihre Wahrnehmung in Afrika besser zu verstehen, hat der Global Partnership Hub der Friedrich-Naumann-Stiftung in Nairobi mehr als 1.600 afrikanische Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen befragt. Die Ergebnisse der vom kenianischen Think Tank IREN (Inter Region Economic Network) durchgeführten Online-Befragung werden in der Studie „The Clash of Systems – African Perception of the European Union and China Engagement“ präsentiert.

Demnach hat der chinesische Erfolg in Afrika vor allem vier Gründe: China ist schneller bei Entscheidungen und in der Umsetzung von Projekten, es mischt sich weniger ein in die inneren Angelegenheiten der afrikanischen Partner und es hat weniger Skrupel vor Korruption.

Bei vielen anderen Erfolgsindikatoren liegt Europa im Urteil der Befragten vorn. Die Qualität europäischer Produkte und Leistungen wird höher bewertet als die der chinesischen. Auch bei den Indikatoren Transparenz, Schaffung von Arbeitsplätzen für Afrikaner, Arbeitsbedingungen sowie Umweltstandards führt die EU das Feld an.

„Zwar schneidet die EU bei den meisten Leistungsindikatoren besser ab, doch gewinnt China in Afrika weiter an Boden. Dieses scheinbare Paradox ist einfach zu erklären: Die Aspekte der Zusammenarbeit, bei denen China führend ist, haben für die afrikanischen Partner eine besonders hohe Relevanz,“ erklärt James Shikwati, Gründer und CEO von IREN. „China setzt auf große, materielle Projekte, während sich Europa in Afrika auf kleinteilige und oft abstraktere Vorhaben konzentriert.“

So ist China führend bei der Realisierung großer Bauvorhaben. Die chinesischen Staatsunternehmen haben die Karte Afrikas neu gezeichnet – mit Schienen, Straßen, Brücken, Häfen, Staudämmen und Wolkenkratzern. Das spiegelt auch die Umfrage unter den afrikanischen Entscheidungsträgern. Die Aussage „China unterstützt die Entwicklung der Infrastruktur in Afrika“ wird von 85,5 Prozent der Teilnehmer unterstützt, für Europa sehen dies nur 64,2 Prozent so.

Die Ergebnisse der Studie lassen erwarten, dass China die bestehende Lücke schließen und in naher Zukunft die EU in den meisten Aspekten der Zusammenarbeit mit Afrika überholen wird. China hat bewiesen, das Engagement mit den 55 afrikanischen Nationalstaaten erfolgreich managen zu können. Es ist auf dem besten Weg, die traditionelle Vormachtstellung der europäischen Staaten in Afrika abzulösen.

Hier finden Sie die Studie "The Clash of Systems".

Stefan Schott ist Leiter der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Ostafrika sowie des Global Partnership Hubs mit Sitz in Nairobi.

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The Clash of Systems

The Clash of Systems

Over the past fifteen years, China has successfully positioned itself as a major trading partner and investor in Africa, displacing Europe as the most important partner in large infrastructure projects and the exploitation of raw materials. This competition by China puts European trade, investment and development policies in Africa to a rocky test. In order to better understand the different strategies of Europe and China and how they are perceived in Africa and further develop recommendations for European and Africa policymakers, the Global Partnership Hub of the Friedrich Naumann Foundation commissioned a Kenyan private think tank, Inter Region Economic Network (IREN), to conduct an independent study and key informant survey involving African policymakers. The results of the online survey have now been presented in a study entitled "The Clash of Systems - African Perception of the European Union and China Engagement".

In den vergangenen fünfzehn Jahren hat sich China als bedeutender Partner und Investor in Afrika positioniert. Bei Infrastrukturprojekten und dem Handel mit Rohstoffen hat China Europa als wichtigsten Partner auf dem Kontinent verdrängt. Dieser neue Wettbewerb stellt die europäische Handels-, Investitions-, und Entwicklungspolitik in Afrika auf den Prüfstand. Um die unterschiedlichen Strategien Europas und Chinas und ihre Wahrnehmung in Afrika besser zu verstehen und Empfehlungen für die europäische Afrikapolitik zu entwickeln, hat der Global Partnership Hub der Friedrich-Naumann-Stiftung in Nairobi afrikanische Entscheidungsträger befragt. Die Ergebnisse der vom kenianischen Think Tank IREN (Inter Region Economic Network) durchgeführten Online-Befragung werden in der Studie „The Clash of Systems – African Perception of the European Union and China Engagement“ präsentiert.

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