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Regionale Zusammenarbeit
Ι. Jugendzusammenarbeit ohne Grenzen

Teil I: Bildung und Beschäftigung
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© Friedrich Naumann Foundation for Freedom Greece & Cyrpus

Grenzen und Nationalstaaten sind in Südosteuropa nach wie vor von großer Bedeutung. Die bilateralen Probleme und Spannungen prägen die Außenpolitik der Länder und beeinflussen die Interaktionen und die Zusammenarbeit zwischen den Nachbarstaaten in der Region.

In den letzen Jahrzehnten haben sich Griechenland, Bulgarien und Nordmazedonien aufgrund der politischen Entwicklungen und der vorherrschenden aggressiven und spaltenden Rhetorik aufgrund bilateraler Streitigkeiten entfremdet. Bis heute hat sich dieser vorherrschende Mangel an Vertrauen und Respekt in der Öffentlichkeit negativ auf die Jugend aller drei Länder ausgewirkt. Schon vorher hatten junge Menschen in der Region nur begrenzt Möglichkeite einander zu begegnen und miteinander zu kooperieren. Nun wird die Kluft zwischen ihnen durch die bestehenden Stereotypen und die Ignoranz weiter vergrößert, was es der Jugend unmöglich macht, gemeinsam zu arbeiten und für ihre Rechte einzutreten.

Es ist allgemein bekannt, dass sich die Situation in den letzen Jahrzehnten durch den Beitritt der Länder in die Europäische Union, die Förderung der Wirtschaftsbeziehungen und die Intensivierung des Dialogs auf lokaler Ebene verbessert hat. Die Unterzeichnung des Prespes-Abkommens hat zu dieser Entwicklung beigetragen.

Im Jahr 2022 hat die Organisation SEE in Action mit Unterstützung der Friedrich Naumann Stiftung für Freiheit Griechenland und Zypern das Projekt „Stärkung der Bindungen zwischen entfremdeten Nachbarn der Region Griechenland, Bulgarien und Nordmazedonien“ ins Leben gerufen. Das ambitionierte und innovative Projekt zielt darauf ab, die Jugend der drei Länder in einem Umfeld von Zusammenarbeit und gegenseitigen Verständnis zusammen zu bringen. Es soll ein  Raum für den offenen Dialog über Themen, die die Jugend aller drei Länder betreffen, geschaffen werden.

An diesem Projekt waren verschiedene soziale Organisationen aus allen drei Ländern beteiligt. Auf drei seperaten Treffen wurden alle sensiblen und wichtigen Jugendthemen erhört: Bildung und Beschäftigung, Menschenrechte, Antidiskrimminierung und Geschlechterfragen, sowie Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

Bildung und Beschäftigung

Das erste Teffen fand in Thessaloniki statt und diskutierte das Thema Bildung und Beschäftigung. Die Organisationen aus Griechenland, Bulgarien und Nordmazedonien arbeiteten intensiv an diesen wichtigen Themen und entwickelten politische Empfehlungen, gemeinsame Perspektiven und Kooperationsinitativen für die kommenden Jahre.

Bildung und Beschäftigung sind für die Region von größter Bedeutung. Die Organisationen konzentrieren sich größtenteils auf den Digitalisierungsprozess und eine geeignete Verbindung zwischen dem Bildungssystem und dem Markt. Es wurde deutlich, dass die Regierungen zu wenig in die Bildung investieren und das deswegen private Alternativen gefunden werden müssen. Schließlich ist die Abwanderung von Fachkräften ein Element, dass in allen drei Ländern zu beobachten ist und das es zu bekämpfen gilt.

Einige der politischen Empfehlungen konzentrieren sich auf Folgendes:

  • Die Staaten und der Privatsektor müssen zusammenarbeiten, um Lehrern und Schülern alle erforderlichen Fähigkeiten und eine angemessen Ausstattung für einen reibungslosen und schnellen Übergang in das digitale Zeitalter zur Verfügung zu stellen.
  • Eine Umverteilung der staatlichen Mittel für die Digitalisierung von Schulen und die Weiterbildung von Lehrpersonal ist mehr als notwenidg.
  • Ein Bildungssystem, das auf Anreize und die Förderung von Spitzenleistungen innerhalb und außerhalb von Schulen und Universitäten setzt.
  • Die Ausstattung von Studierenden und Lehrenden mit moderner Hard- und Software und verstärkter Schulung der Lehrkräfte in  Bezug auf die effektive Nutzung von Ressourcen.
  • Weitere Investitionen in die Hochschulausbildung sind erforderlich, um die Qualität und die Vielfalt der angebotenen Studienfächer, sowie die verfügbaren Forschungsressourcen und-geräte  zu verbessern.

In diesem Sinne identifizieren die Organisationen viele Gemeinsamkeiten und Raum für Zusammenarbeit  zwischen den drei Ländern. Diese Verbindung könnte für ein besseres Bewusstsein und Verständnis sorgen, lokale und nationale Initativen stärken und ein Netzwerk gleichgesinnter junger Menschen schaffen, die sich für eine Veränderung in ihrer Gesellschaft einsetzen wollen.

Vorgeschlagene trilaterale Initativen

  • Podcasts und Online-Informationsveranstaltungen

Es wird eine Reihe von Podcast und Online-Informationsveranstaltungen zu den oben genannten Themen geben. Bewährte Methoden lokaler Unternahmen, formelle und informelle Bildungseinrichtungen und Gemeinden aus Griechenland, Bulgarien ud Nordmazedonien werden vorgestellt, in der Hoffnung das Publikum zu inspirieren, zu informieren und die regionale Zusammenarbeit und Kommunikation zu fördern.

  • Gemeinsame Facebook-Gruppe

Die erste direkte Aktion wird die Einrichtung einer gemeinsamen Facebook-Gruppe sein, in der die Teilnehmer die Möglchkeit und die Verantwortung haben, Partner und Follower über aktuelle Trends, Nachrichten und Neuigkeiten in Bezug auf die genannten Themen in den Bereichen Bildung und Jugendbeschäftigung, Menschenrechte und Nachhaltigkeit zu informieren.

  • Mehr soziale Organisationen und Aktivisten an Bord holen

Die Ausweitung des trilateralen Netzwerks über die Personen, nicht-staatliche und soziale Organisationen hinaus, die an dem Projekt mitgewirkt haben, durch die Einführung und Einbeziehung weiterer Organisationen in neue gemeinsame Aktivitäten, wird gefördert und geschützt.

Disclaimer

The article was written by Eleni Siapikoudi, Project Assistant of FNF Greece & Cyprus, based on the final policy recommendations of the project.

The project “Strengthening bonds between alienated neighbors in the region: Greece, Bulgaria, North Macedonia” was made possible with the support of the Friedrich Naumann Foundation for Freedom. Views and opinions expressed in this paper are those of the author(s) only and do not necessarily reflect those of the Friedrich Naumann Foundation.