Holocaust-Gedenktag
"Was war, können wir nicht mehr ändern. Aber es darf nie wieder geschehen"
Am 27. Januar 2023 jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz zum 78. Mal. Je länger die Befreiung der dort unter unvorstellbaren unmenschlichen Bedingungen eingesperrten Menschen, die gefoltert, brutal misshandelt und ermordet wurden, zurückliegt, desto geringer werden die Möglichkeiten, Zeitzeugen aktiv in die Erinnerungsarbeit einzubeziehen. Für viele junge Menschen ist es zweifellos schwierig, sich das ungeheure Geschehen und die Gräueltaten des Nationalsozialismus vorzustellen. Zeitzeugen vermitteln nachdrücklich und emotional ansprechend, wie Menschen des NS - Unrechtsregimes aufgrund ihrer Rassenideologie andere Menschen wegen ihrer Religion, Herkunft oder sexuellen Orientierung systematisch ausgegrenzt und als nicht lebenswert behandelt haben. Deshalb muss die Erinnerungsarbeit das Zeugnis der Zeitzeugen lebendig halten, was der Verein Zweitzeugen beeindruckend leistet, den ich in NRW unterstütze.
Es ist unerlässlich, Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass das Menschheitsverbrechen der Schoa mehr ist als Zahlen, Daten und Fakten. Es sind Millionen Einzelschicksale. Familien erlitten unendliches Leid und wurden teilweise ganz zerstört. Das darf nie vergessen werden. Das darf nie verharmlost werden. Das darf zu einem Geschichtsereignis unter vielen anderen werden.
Die 101-jährige Zeitzeugin Margot Friedländer hat es in ihrer Rede im Europaparlament am 27. Januar 2022 so ausgedrückt:
„Seid Menschen! Es gibt kein christliches, kein jüdisches, kein muslimisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut. Wir sind alle gleich. Was war, können wir nicht mehr ändern. Aber es darf nie wieder geschehen. Ich sage nochmals: Seid Menschen“.