Klimawandel
Auswirkungen des Klimawandels in Indien
Die Welt steuert auf den Punkt zu, ab dem der Klimawandel unumkehrbar werden könnte. Wenn dies geschieht, laufen wir Gefahr, heutigen und künftigen Generationen das Recht auf einen gesunden und nachhaltigen Planeten zu verweigern - die gesamte Menschheit verliert.
Indien spürt aktuell die extremen Auswirkungen des Klimawandels und der globalen Erwärmung von tödlichen Hitzewellen bis zu sintflutartigen Regenfällen und schweren Überschwemmungen. Für Aktivisten und Forschende ist der Grund für die verheerenden Zerstörungen klar der Klimawandel. Gleichzeitig verweisen Sie aber auch auf die schlechte Vorbereitung der Behörden.
Laut einer Studie des Indian Institute of Technology (IIT), Gandhinagar, wird die Häufigkeit extremer Wetterereignisse in Indien aufgrund des Klimawandels stark zunehmen. Aus einem UNICEF-Bericht geht hervor, dass die Durchschnittstemperatur in Indien in den letzten 120 Jahren um 0,7 Grad Celsius gestiegen ist. Im Jahr 2019 forderten Extremwetterereignisse über 2.000 Todesopfern und verursachten wirtschaftlichen Schäden in Höhe von über 66 Milliarden US-Dollar.
Mehr als 60 Prozent Indiens, d. h. 22 Bundesstaaten und Unionsterritorien, verzeichneten am 18. April 2023 überdurchschnittliche Höchsttemperaturen, wie aus dem Bulletin "All India Weather Summary and Forecast" des India Meteorological Department vom 19. April hervorgeht. Vimal Mishra, Professor für Bauingenieurwesen und Geowissenschaften am IIT Gandhinagar, erklärte gegenüber PTI, wie in einem Artikel in einer angesehenen indischen Zeitung erwähnt, dass Hitzewellen zu Todesfällen führen und die Infrastruktur des öffentlichen Gesundheitswesens vor Herausforderungen stellen, während anhaltende extreme Regenfälle zu Überschwemmungen führen, die die Landwirtschaft und die Infrastruktur schädigen und zu Völkerwanderungen und dem Verlust von Menschenleben führen. All dies wurde vor kurzem durch die Überschwemmungen in weiten Teilen Indiens zur Realität, und die Verwüstungen gehen weiter, wenn man diesen Bericht liest.
Indien hat mehrere Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel ergriffen. Im Jahr 2008 wurde der Nationale Aktionsplan zum Klimawandel (NAPCC) verabschiedet. Zu dem Plan gehören Initiativen wie die National Solar Mission, die National Mission for Enhanced Energy Efficiency und die National Mission for Sustainable Agriculture. Indien hat sich verpflichtet, den Klimawandel durch politische Rahmenbedingungen und Investitionen in erneuerbare Energien und nachhaltige Praktiken zu bekämpfen.
Indiens Bemühungen finden Ihren Niederschlag auch in den Deutsch-Indischen Beziehungen. So haben Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck und sein indischer Amtskollegen R. K. Singh jüngst ein Abkommen über die deutsch-indische Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff unterzeichnet. Auf der anderen Seite konnten sich die Umweltministerinnen und Umweltminister der G20-Staaten nicht auf gemeinsame Ziele im Kampf gegen den Klimawandel bis 2025 einigen. Die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke sah im Abschlussdokument "Licht und Schatten". Der französische Minister verlieh seiner Enttäuschung ebenso Ausdruck.
Es ist offensichtlich, dass die von Indien ergriffenen Maßnahmen noch nicht ausreichend wirksam sind, um die Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern oder zu mildern. In der Folge steht Indien vor zahlreichen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel wie extremer Wetterereignisse, einem steigenden Meeresspiegel, Hitzewellen, Fluten und erhöhten Gesundheitsrisiken. Die indische Regierung arbeitet daran, diese Herausforderungen anzugehen Gleichwohl bedarf es weiterer Anstrengungen, um Indien widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen.