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Veranstaltung
Telenisa Jahresbericht in Kuala Lumpur vorgestellt

Rozana Isa, Executive Director of Sisters in Islam, commenced the launching event at Grand Millenium Hotel, Bukit Bintang, Kuala Lumpur

Rozana Isa, Executive Director of Sisters in Islam (SIS) Malaysia.

© FNF Malaysia

KUALA LUMPUR - Sisters in Islam (SIS) hat einen umfassenden Bericht über die Aktivitäten ihrer Initiative Telenisa im Jahr 2023 veröffentlicht. Telenisa bietet seit 2008 kontinuierlich kostenlose Rechtsberatung im Bereich des islamischen Familienrechts (Syariah) an und ist in Kuala Lumpur, Selangor, Kedah, Kelantan und Melaka aktiv. Relevante Themen, zu denen die Initiative Beratung anbietet, sind Scheidung, Polygamie, Unterhaltspflichten für Frauen und Kinder sowie eheliches Eigentum und Erbfragen. Ursprünglich wurde die Initiative im Jahr 2008 als Beobachtungsstelle für Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit Frauen gegründet.

Die Veranstaltung zur Vorstellung des Jahresberichts fand am 12. Juli 2024 im Grand Millenium Hotel, Bukit Bintang, Kuala Lumpur statt. Unter den Gästen war auch YB Nurul Syazwani Binti Tan Sri Noh, Mitglied der gesetzgebenden Versammlung des Staates Selangor für Permatang.

Im Anschluss an die offizielle Vorstellung bot ein Forum Gelegenheit zum Austausch zu den inhaltlichen Ergebnissen. Unter dem Titel „Die Rechte von Frauen auf eheliches Eigentum nach islamischem Familienrecht“ moderierte Liyana Marzuki die Diskussion mit den Podiumsteilnehmern Dato' Ismail Haji Yahya und Sherry Shariff. Ziel der Diskussion war es, Einblicke in die Realitäten und Herausforderungen zu gewinnen, denen sich Frauen in Malaysia in Bezug auf ihre Rechte auf eheliches Eigentum nach dem Gesetz gegenübersehen.

Statistics of clients who sought Telenisa's legal services throughout 2023: housewife (26%), support staff (24%), professional (17%), others (14%), unemployed (8%), self-employed (8%), student (3%).

Statistics of clients who sought Telenisa's legal services throughout 2023: housewife (26%), support staff (24%), professional (17%), others (14%), unemployed (8%), self-employed (8%), student (3%).

Telenisa's clients demographics: only 1% of them have legal representation prior to approaching Telenisa; and the rest (99% of them) does not have legal representation prior.

Telenisa's clients demographics: only 1% of them have legal representation prior to approaching Telenisa; and the rest (99% of them) does not have legal representation prior.

© FNF Malaysia

Die wichtigsten Ergebnisse der TELENISA-Statistiken und -Ergebnisse 2023:

  1. Gründe für eine Scheidung im Jahr 2023:
  • Häusliche Gewalt: Hauptgrund für Scheidungen im Jahr 2023 (20 % der Fälle).
  • Mangelnde Unterhaltszahlungen: Seit 2021 ein wiederkehrender Hauptgrund (19 % der Fälle).
  • Kommunikationsstörungen: Ein bedeutender Grund (17 % der Fälle).
  • Untreue: 12 % der Fälle.
  1. Unterhaltszahlungen als Scheidungsgrund:
  • Die Verweigerung von Unterhaltszahlungen durch den Ehemann ist seit 2021 ein wichtiges Thema und machte 2023 19 % der Scheidungsfälle aus.
  1. Anfragen zum Thema Unterhaltszahlungen:
  • Recht auf Unterhalt: 52 % der Klient/innen erkundigen sich nach Verfahren zur Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen.
  • Nicht-Einreichung bei Syariah-Gerichten: 39 % haben noch nie eine Unterhaltsklage vor einem Syariah-Gericht eingereicht.
  • Nichteinhaltung von Gerichtsbeschlüssen: 13 % erkundigen sich nach Unterhaltsrückständen, wenn Ehemänner gerichtliche Anordnungen nicht befolgen.
  • Eheliches Vermögen: 21 % der Klienten erkundigen sich nach Vermögenswerten, die während der Ehe erworben wurden.
  • Iddah-Unterhalt: 11 % der Anfragen beziehen sich auf die finanzielle Unterstützung während der Iddah-Zeit nach der Scheidung.
  • Nusyuz-Fragen: 9 % der Anfragen beziehen sich auf Nusyuz, d. h. die Ablehnung eines Antrags des Ehemanns durch die Ehefrau.

Mut'ah-Fragen: 7 % der Anfragen beziehen sich auf Mut'ah, ein obligatorisches Zeichen, das der Ehemann seiner früheren Frau gibt.

Empfehlungen:

  1. Aufklärung und Sensibilisierung:
  • Regelmäßige Durchführung von Workshops und Seminaren zur Aufklärung von Paaren über ihre Rechte und Pflichten in Bezug auf Unterhalt.
  • Bereitstellung klarer und verständlicher Informationen über die rechtlichen Verfahren zur Einreichung von Unterhaltsforderungen und zum Verständnis von Gerichtsbeschlüssen.
  1. Bessere rechtliche Unterstützung:
  • Bereitstellung von Rechtsbeistand, um Ehefrauen bei der Einreichung von Unterhaltsansprüchen und der Befolgung von Gerichtsbeschlüssen zu unterstützen.
  • Vereinfachung des Meldeverfahrens bei Nichteinhaltung von Unterhaltsverfügungen, um die Notwendigkeit zusätzlicher Zwischenanträge zu minimieren.
  1. Strengere Vollstreckung:
  • Stärkung der Durchsetzungsmechanismen, um die Einhaltung der gerichtlich angeordneten Unterhaltszahlungen zu gewährleisten.
  • Einrichtung einer speziellen Task Force zur Verfolgung und Bestrafung von Personen, die sich ihren Unterhaltspflichten durch Arbeitsplatz- oder Wohnortwechsel entziehen.
  1. Programm zur finanziellen Unterstützung:
  • Entwicklung finanzieller Hilfsprogramme für arbeitslose Ehemänner, um ihnen zu helfen, eine Beschäftigung zu finden und ihre Unterhaltspflichten zu erfüllen.
  • Vorübergehende finanzielle Unterstützung für Ehefrauen, die aufgrund der Nichteinhaltung der Unterhaltspflicht durch ihre Ehepartner mit Haushaltsausgaben zu kämpfen haben.
  1. Obligatorische Schlichtung und Beratung:
  • Förderung von Vermittlungs- und Beratungsdiensten für Paare, die mit Unterhaltsstreitigkeiten konfrontiert sind, um Probleme gütlich zu lösen.
  • Angebot für kontinuierliche Unterstützung und Folgesitzungen, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten und laufende Probleme zu lösen.
  1. Gemeinschaftliche Unterstützungsnetzwerke:
  • Förderung von Unterstützungsnetzwerken in der Gemeinde, um Ehefrauen, die mit Unterhaltsproblemen konfrontiert sind, emotional und finanziell zu unterstützen.
  • Einbindung von Führungspersönlichkeiten und Organisationen der Gemeinde, die sich für eine bessere Einhaltung der Unterhaltspflicht einsetzen und betroffene Familien unterstützen.

Lesen Sie den ganzen Bericht hier: Telenisa Statistics and Findings 2023

**Telenisa bietet kostenlose Rechtsberatung zum islamischen Familienrecht und zum Syariah-Strafrecht über WhatsApp und Telefon unter +60(0)12-812 3424 an oder persönliche Beratungen nach Vereinbarung von Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr.

 

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Englisch verfasst. Die Übersetzung wurde von Dr. Stefan Diederich erstellt.