Mittelmeerdialog
Neue Impulse am Tejo: Wird Portugal zum Zünglein an der Waage für die europäischen Liberalen?
Im März fand in Lissabon ein Treffen mit der neuen Führung der Partnerpartei „Iniciativa Liberal“ (IL) statt im Parlament statt – es wurde eine intensive Zusammenarbeit mit der neuen Führung vereinbart. Rui Rocha MP wurde erst im Januar zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Rocha sagte gegenüber David Henneberger, Büroleiter Madrid und Odilia Abreu, Senior Programme Manager im mediterranen Dialogprojekt, er sähe die Zukunft der Partei in der noch stärkeren Integration der IL in der europäischen Parteienfamilie. Rocha gab sich insbesondere im Hinblick auf die Europawahlen im Jahr 2024 optimistisch, was für die liberale Fraktion in Brüssel entscheidende Stimmen bedeuten kann. Da bei EP-Wahlen überdurchschnittlich viele gebildete Wählerinnen und Wähler aus den Metropolregionen an die Urnen gehen, verspricht sich die Partei hier noch bessere Ergebnisse als auf nationaler Ebene. Dabei ist die Geschichte der Partei auch im Land selbst eine echte Erfolgsgeschichte: Erst 2017 gegründet konnte die Partei ihre Parlamentssitze bereits im zweiten Anlauf von 1 auf 8 und damit um 800% steigern. Die Partei setzt sich insbesondere für dringend benötigte Wirtschaftsreformen und die Entbürokratisierung des sehr etatistisch geprägten Landes ein.
Afrika und Lateinamerika im Fokus
Eine zweitägige Konferenz des Partners IPDAL beschäftigte sich mit neuen geopolitischen und multilateralen Perspektiven und der Rolle Portugals als Mittler zwischen Europa, Afrika und Lateinamerika. Odilia Abreu sprach zur „Rolle von Wissenschaft und Innovation in lateinamerikanischen, afrikanischen und europäischen Unternehmen". In diesem Zusammenhang bestand darüber hinaus Gelegenheit, die Arbeit der FNF Madrid zur Stärkung der Beteiligung von Frauen im Technologie- und Innovationssektor vorzustellen, die in der Initiative Euthenia gebündelt werden: Ein Netzwerk für Frauen in Führungspositionen aus dem gesamten Mittelmeerraum.