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Junge Leute ergreifen in einer Debatte über die Auswirkungen der letzten beiden globalen Krisen das Wort.

FNF Madrid präsentiert in Spanien den Dokumentarfilm Double Generation Crisis.
Debate Double Generation Crisis
© FNF Madrid 

Am 03. März 2021 präsentierten die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und EsadeEcPol den Dokumentarfilm über die "Double Crisis Generation" mit anschließender Debatte mit jungen Vertretern und einem der Protagonisten des Films. Der Dokumentarfilm zeigt eine Momentaufnahme der sozioökonomischen Situation der Millennial- oder Y-Generation in Südeuropa.

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© FNF Madrid

Die „Große Rezession“ hat zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen junger Menschen und zu einer Verschiebung ihrer Lebensvorhaben geführt. Während der Debatte, die von Aurora Nacarino-Brabo, Politikwissenschaftlerin und Journalistin, geleitet wurde, wurden die schwierigen Zeiten, die die jungen Südeuropäer nach zwei globalen Krisen durchmachen am Beispiel Spaniens aufgezeigt.

Während in Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Schweden die Nachkrisengeneration - die zwischen 1985 und 95 Geborenen - besser lebt als ihre Vorgänger, ist dies in Spanien, Italien oder Portugal nicht der Fall.

Der Dokumentarfilm, der erste, der sich generationsübergreifenden Problemen annimmt, wurde auf der Grundlage der Ergebnisse der Studie "The generation of the double crisis. Economic insecurity and political attitudes in Southern Europe“ gedreht.

Die umfangreichen Recherchen legen nahe, dass der Sozialpakt bedroht ist, weil den neuen Generationen keine Chancen geboten werden. Sowohl das Einkommens- als auch das Beschäftigungsniveau wird in Südeuropa in der Nachkrisengeneration erst im Alter von 30 Jahren erreicht, was die Vorhaben und Projekte der jungen Menschen erschwert und ihre vitale Entwicklung um fast 10 Jahre verzögert. Das bedeutet auch, dass in Spanien, Italien und Portugal die Möglichkeiten zum Vermögensaufbau geringer sind.

Sehen Sie sich die gesamte Debatte in spanischer Sprache hier an:

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Double Generation Crisis debate, March 2021 © FNF Madrid

Von den Vertretern der jüngeren Generationen, die an der Debatte teilnahmen, betonte Fernando Carruesco, Präsident von „Talent for the Future“, dass „das Wichtigste nicht das ist, was immer auf dem Tisch liegt, sondern das psychologische Gefühl, das die Situation bei den jungen Menschen hervorruft". Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte denken die jungen Leute, dass die Zukunft schlechter ist als die Gegenwart.

Miguel Matellanes, Präsident des Vereins DEMOS, wies seinerseits auf den Mangel an Mechanismen zur Beteiligung an der Gesellschaft und an Vertrauen in die Institutionen hin. Er sagte: "Wählen ist das Gewinnbringendste und das Effektivste, wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen und wir müssen dies weiterhin unter jungen Menschen fördern."

Marta Ordeig, Protagonistin des Dokumentarfilms und Direktorin von „Garage Stories“, fügte hinzu: "Ich denke, es gibt eine Diskrepanz zwischen den Erwartungen, mit denen wir aufgewachsen sind und der realen Welt, in der wir uns befinden, abgesehen von der Summe sozialer und politischer Gegebenheiten, die überhaupt nicht hilfreich sind."

Die COVID 19-Pandemie kann sich für die Regierungen Südeuropas als eine Gelegenheit erweisen, die notwendigen Reformen durchzuführen, wobei der Schwerpunkt auf einer Politik liegen muss, die jungen Menschen die Möglichkeit bietet, ins Erwachsenenleben und in den Arbeitsmarkt einzutreten und eine Familie zu gründen. Die Herausforderung besteht darin, eine neue verlorene Generation von jungen Menschen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt zu vermeiden

David Henneberger
David Henneberger, Leiter des FNF-Büros in Madrid.