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ISIS Event
Westliche Diplomaten drängen auf Isolation Russlands

isis conference

Putins Angriff auf die Ukraine hat auch Asien in Aufruhr versetzt. Auf einer Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Thailand und ihrem Partner ISIS, einem Think Tank der Bangkoker Chulalongkorn Universität, diskutierten westliche Diplomaten in Thailand über die Auswirkungen der Invasion auf ihrem Kontinent – und forderten, Russland weiter unter Druck zu setzen.

Polens Botschafter Waldemar Dubaniowski setzte gleich zu Beginn seiner Rede ein Zeichen: Vor seinem Platz stellte er eine ukrainische Flagge auf und verteilte Solidaritäts-Schleifen an die anderen Gäste auf der Bühne. Dubaniowski erklärte, dass Asien bereits unter dem von Russland angezettelten Krieg leide. „Nach Thailand kommen weniger Touristen. Die Preise für Kraftstoffe und Getreide steigen auch hier. Das zeigt, dass wir Russland dazu drängen müssen, die Aggression zu beenden.“

Auch der Botschafter der EU in Thailand, David Daly, forderte dazu auf, entschlossen gegen Russland vorzugehen. Die Reaktionen auf die russische Invasion seien nicht nur für Europa entscheidend, sondern für die künftige globale Ordnung. „Es wird sich zeigen, ob die Welt nach Regeln und Gesetzen regiert wird oder nach dem Recht des Stärkeren“, sagte er. Ähnlich äußerten sich die anderen westlichen Repräsentanten auf dem Panel, der britische Botschafter Mark Gooding und die neuseeländische Chargée d’affaires, Mary Thurston.

Zahlreiche asiatische Staaten hatten in der UN-Vollversammlung für eine Verurteilung Russlands gestimmt. Staaten wie Japan, Südkorea, Indonesien und Singapur haben auch Sanktionen gegen das Land verabschiedet. Allerdings stößt Russland in manchen asiatischen Regierungen zumindest teilweise noch Verständnis. Nordkorea, China sowie Vietnam und Laos enthielten sich bei der UN-Abstimmung.

Auch der südostasiatische Staatenbund ASEAN erklärte sich in dem Konflikt neutral. „Das hat mich enttäuscht“, sagte Kantathi Suphamongkhon, Beirat des RAND Corporation Center for Asia Pacific Policy (CAPP). „Ich hätte gedacht, dass sich ASEAN entschieden gegen die Aggression stellt“.

Der US-Regierung warf er einen taktischen Fehler vor: Hätte US-Präsident Joe Biden damit gedroht, die Ukraine militärisch zu verteidigen, wäre Putin vielleicht vor einer Invasion zurückgeschreckt. Taiwan sichere die US-Regierung beispielsweise Beistand zu. China schrecke deswegen von einer Invasion zurück.

Kantathi, der zwischen 2005 und 2006 Thailand als Außenminister vertrat, berichtete auf dem Panel außerdem von einer Anekdote über Putin. Nach einem thailändischen Staatsbesuch in Russland habe Putin darauf bestanden, den thailändischen Regierungschef Thaksin Shinawatra persönlich zum Flughafen zu fahren. Als Thaksin auf dem Beifahrersitz Platz nahm, sagte Putin zu Thaksin: „Wenn Sie mir vertrauen, müssen Sie sich nicht anschnallen.“

 

Zur Aufzeichnung der Veranstaltung geht es hier