Dr. Wolther von Kieseritzky
Kurzbiografie
Studium der Alten und Neuen Geschichte, Philosophie und Germanischen Philologie in Berlin (FU), Freiburg und Ann Arbor, USA (Max-Kade-Scholar, University of Michigan), Dr. phil. Humboldt-Universität Berlin, Altstipendiat der Friedrich-Naumann-Stiftung, Fellow Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf (Stipendiat Stiftung Kulturfonds), Wissenschaftliche Tätigkeit in Berlin (HU), Erlangen und Mannheim sowie für die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Mitherausgeber des „Jahrbuchs zur Liberalismus-Forschung“, Vorstandsmitglied der Historischen Kommission zu Berlin.
Beiträge
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Genschers „Balkonrede“ am 30. September 1989 in Prag: Meilenstein auf dem Weg zur Deutschen Einheit
Als Außenminister Hans-Dietrich Genscher am Abend des 30. September 1989 vom Balkon des Palais Lobkowicz den über 5.000 DDR-Flüchtlingen die Ausreise verkündete, war die Freude unbeschreiblich. „Was 1989 geschah, war in Wahrheit eine europäische Freiheitsrevolution. Das kostbare Erbe jener Jahre“, so mahnte Genscher, verpflichtet uns, die liberale Demokratie – Freiheit und Selbstbestimmung, Rechtsstaat und Bürgerrechte – uneingeschränkt und über alle Grenzen hinweg zu verteidigen.
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Vorkämpferin für Gleichberechtigung und Bildungschancen
Zu einer Zeit, zu der Frauen noch nicht an preußischen Universitäten zugelassen waren, erwarb Gertrud Bäumer ihren Doktortitel der Germanistik. Sie wurde eine der wichtigsten Vertreterinnen der Frauenbewegung des frühen 20. Jahrhunderts und machte sich einen Namen in der Führungsspitze der Linksliberalen der Weimarer Republik. 1923 warnte sie vor den Nationalsozialisten. Heute gedenken wir Gertrud Bäumer an ihrem 150. Geburtstag.
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Engagierter liberaler Kampf gegen den Antisemitismus
Der "Verein zur Abwehr des Antisemitismus" kämpfte gegen die aufkommenden antisemitischen Strömungen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Mit prominenten Gründern wie Theodor Mommsen setzte sich der Verein für die Gleichberechtigung der Juden in der Gesellschaft ein. Doch die aufkommende Gefahr des Nationalsozialismus wurde unterschätzt: Nach Jahren des Kampfes wurde der Verein 1933 zerschlagen.
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Karl Hamann – Ringen um die liberale Existenz
Im Juni 1953 brodelte es in der DDR: Fast eine Million Menschen forderten die Ablösung der SED-Herrschaft. Währenddessen saß Karl Hamann bereits seit einem halben Jahr in DDR-Haft. Als ranghöchster Politiker der Liberaldemokraten wurde er zum Sündenbock der desolaten Versorgungslage gemacht. Brutal und kompromisslos setzte die SED ihre Herrschaft durch - und Hamann zahlte einen hohen Preis.
