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To be or NATO be?

Die Ukraine wird von dem größten Truppenaufmarsch in Europa seit dem Ende des Kalten Krieges bedroht. Die Spannungen zwischen Russland und den westlichen Mächten nehmen weiter zu und Deutschland findet seinen außenpolitischen Kurs im Umgang mit der Ukraine-Krise nur schwer. Besonders in Osteuropa, aber auch in London und Washington wird Deutschland als zu nachgiebig gegenüber Russland kritisiert. Deutschland hat sich gegenüber den Bedenken seiner Partner bezüglich der "Nord Stream 2"-Pipeline taub gestellt und weigert sich, "tödliche Waffen" in die Ukraine zu exportieren oder deren Export zuzulassen. Dies und die Äußerungen des inzwischen in den Ruhestand versetzten Chefs der deutschen Marine, Kay-Achim Schönbach, der in einem in Delhi ansässigen Think-Tank davon sprach, dass Putin Respekt "auf Augenhöhe" wolle und verdiene, haben Kritiker dazu veranlasst, Deutschland als "schwaches Glied der NATO" zu bezeichnen. Andere haben darauf hingewiesen, dass die deutsche Regierung klar und deutlich erklärt hat, dass sie massive Sanktionen gegen die Russische Föderation unterstützen wird, sollte diese in die Ukraine einmarschieren.

Welche Rolle strebt Deutschland innerhalb der NATO an und was würden sich andere NATO-Mitglieder, insbesondere in Osteuropa, von Deutschland wünschen? Welche sind die Leitlinien der deutschen Sicherheitspolitik? Wohin steuert die NATO in der Auseinandersetzung mit Putin? Was könnte (und sollte) Deutschland tun, um die Spannungen in Osteuropa abzubauen?

Tagesspiegel-Journalist Dr. Christoph von Marschall diskutierte diese Fragen mit der ehemaligen NATO-Beamtin Dr. Stefanie Babst und Edward Lucas, der seit mehr als drei Jahrzehnten als Journalist und Buchautor über Osteuropa berichtet.