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Wirtschaft & Menschenrechte
Frauen-Empowerment in Indien – Landrechte für marginalisierte Bäuerinnen

Trupti Mehta, ARCH

Securing land rights ensures that women in rural India have a livelihood. Centre: Somiben Gambhirbhai Vasava in Gujarat, September 2017.

© Trupti Mehta, ARCH

Elementare Grundlage einer liberalen und gerechten Wirtschaft ist die Sicherung von Eigentumsund Landrechten. Dazu fördert die Stiftung zum Beispiel in Indien eine GPS-gestützte Sicherung von Landrechten für marginalisierte Landwirte gemeinsam mit der Organisation Action Research in Community Health and Development (ARCH).

Bei einem Besuch im Dorf Sankli in Gujarat konnten wir einen Einblick gewinnen, wie vor allem Frauen von der Anerkennung ihrer Land- und Forstrechte profitiert haben. Somiben Gambhirbhai Vasava (38 Jahre) hat drei Kinder und ist verwitwet. Sie erhielt vor kurzem einen Landtitel über 0,49 Hektar. Somiben berichtet von den Herausforderungen bei der Registrierung: „Ich habe 2009 meine Landrechte erstmals beantragt, sie wurden aber, wie die meisten Anträge meines Dorfes, abgelehnt. Mithilfe der NGO Action Research in Community Health and Development und der FNF haben wir unsere Ländereien dann neu mittels GPS-Daten und Satellitenbildern vermessen und somit unsere Ansprüche präzisiert und untermauert. ARCH reichte dann eine Sammelklage für uns ein. 2013 entschied das Gericht schließlich zu unseren Gunsten. Auf diese Weise konnten ich und andere Antragssteller aus unserem Dorf letztlich die offizielle Registrierung unserer Landrechtstitel erwirken.“ Was hat sich für sie verändert? „Ich bin stolz und glücklich, dass ich endlich einen Landtitel in meinem Namen habe“, sagt Somiben.

Tatsächlich verbindet sich mit dem Erwerb des Landtitels für die Frauen mehr Selbstvertrauen und Würde. „Jetzt kann ich auch Kredite und andere Finanzierungen von der Bank aufnehmen, da ich Land in meinem Namen besitze, das als Sicherheit dient. Ich habe Bodenverbesserungsmaßnahmen durchgeführt. Meine Nachbarn und ich haben gemeinsam einen Brunnen gegraben, um die Wasserversorgung zu sichern. Ich werde jetzt auch mit mehr Respekt behandelt, wenn ich offizielle Termine bei Behörden wahrnehme. Manchmal bieten sie mir sogar Wasser oder etwas anderes zu trinken an“, berichtet Somiben stolz.