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Menschenrechte International
Mexiko – Öffentliche Aufklärung und Kampf gegen das Verschwindenlassen

Erinnerung in Mexiko Stadt an die Verschwundenen Studenten von Ayotzinapa: „Lebend hat man sie uns genommen, lebend wollen wir sie zurück!“

Mexico City remembering the missing students of Ayotzinapa: “They took them from us alive, we want them back alive!”

© Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Das „Verschwindenlassen“ ist ein besonders in Lateinamerika verbreitetes Menschenrechtsproblem. Laut Artikel zwei des UN Abkommens zum Schutz aller Personen vor dem Verschwindenlassen versteht man hierunter jegliche Form der Freiheitsberaubung durch Bedienstete des Staates oder Personen, die mit Ermächtigung, Unterstützung oder Duldung des Staates handeln, „gefolgt von der Weigerung, diese Freiheitsberaubung anzuerkennen, oder der Verschleierung des Schicksals oder des Verbleibs der verschwundenen Person, wodurch sie dem Schutz des Gesetzes entzogen wird.“ In den letzten Jahren löste vor allem das Verschwinden von 43 mexikanischen Studentinnen und Studenten aus Ayotzinapa großes Entsetzen aus: Es kam zu Massenprotesten und Demonstrationen im ganzen Land. Hunderttausende gingen auf die Straße, Mexiko-Stadt war tagelang im Ausnahmezustand. Im Bundesstaat Guerrero wurden sogar mehrere Regierungsgebäude in Brand gesetzt. Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit engagiert sich daher aktiv für eine Verbesserung der Situation im Lande. Dabei unterstützt sie die lokale Partnerorganisation Observatorio Nacional Ciudadano, um Licht ins Dunkel zu bringen. Unsere Partnerorganisation beschäftigt sich dabei vor allem mit der Transparenz von Regierungsprozessen. Gemeinsam erstellten wir dabei ein „Statistisches Register des Verschwindens“, das über die Situation von gewaltsamen Entführungen in Mexiko aufklärt. Im März 2018 veröffentlichten wir nun mit dem Observatorio eine neue Analyse unter dem Titel „Erzwungenes und unfreiwilliges Verschwinden - rechtlicher Rahmen, Politikansätze und Handlungslinien“, in dem der Umgang der mexikanischen Behörden mit dieser Problematik behandelt wird.