
Mr Wolfgang Heinze
Projektleiter Sri Lanka
Friedrich Naumann Foundation
In einer historischen Wendung hat der linksgerichtete Anura Kumara Dissanayake (AKD) die Präsidentschaftswahlen in Sri Lanka gewonnen und damit die wirtschaftsliberale Ära seines Vorgängers Ranil Wickremesinghe beendet. Seine Wahl markiert einen bedeutenden Wandel in der politischen Landschaft des Landes und verkörpert den Protest der wirtschaftlich gebeutelten Bevölkerung gegen die etablierte politische Ordnung und Korruption.
Bangladesch sieht sich derzeit einer Welle gewalttätiger Studentenproteste gegenüber, ausgelöst durch ein umstrittenes Quotensystem für den öffentlichen Dienst. Die Demonstrationen, die ursprünglich friedlich begannen, eskalierten in den letzten Tagen erheblich. Mehr als 100 Demonstranten verloren ihr Leben.
Benzinknappheit, politische Unruhen, Inflationsraten von mehr als 70 % und negative Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich: Sri Lanka erlebt seit zwei Jahren eine tiefgreifende Krise, die Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft mitreißt. Besonders im Sommer 2022 kam es zu dramatischen Versorgungsengpässen mit großen Protesten. Demonstranten jagten den damaligen Präsidenten aus dem Land. Aktuell hat sich die Lage zwar stabilisiert, aber es könnte auch nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm sein. Denn die tieferliegenden Probleme sind noch nicht gelöst. Wie ist es zu diesem Niedergang gekommen und bietet die Soziale Marktwirtschaft eine Lösung?
Die Lage im Krisengebeutelten Sri Lanka bleibt unbeständig. Nachdem Zehntausende Demonstranten den Amtssitz des Präsidenten und weitere Gebäude besetzten, verkündete Präsident Rajapaksa seinen Rücktritt. Der dem Präsidenten nahestehende Premierminister Ranil Wickremesinghe will das Amt übernehmen. Ein Ausweg aus der wirtschaftlichen und politischen Krise ist nicht in Sicht.