Immobilientag
Die Stadt von morgen schon heute
Der ZIA-Tag der Immobilienwirtschaft findet zum ersten Mal seit 2019 wieder in voller Präsenz statt. Der Teilnehmerkreis ist hochkarätig. Zu Gast sind u.a. der Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sowie die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Klara Geywitz (SPD). Die Themen sind vielfältig: Neben der Digitalisierung sowie der Klimaanpassung der Immobilienwirtschaft geht es in diesem Jahr insbesondere um die Stadt von morgen. Kein Wunder, denn die Herausforderungen für Deutschlands Städte sind enorm: Wohnungsknappheit, Verkehrsprobleme sowie die Folgen der Corona-Pandemie machen intelligente Konzepte so wichtig wie nie zuvor.
Auch die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit hat sich Gedanken zur Stadt von morgen gemacht. Unsere Broschüre „Die Liberale Stadt“ betrachtet eine typische Großstadt in Deutschland, die sich den verschiedenen Herausforderungen stellen muss. Mit kluger liberaler Politik schafft es die Liberale Stadt, die Herausforderungen zu bewältigen und den Menschen eine hohe Lebensqualität zu bieten.
Bezahlbarer Wohnraum
In der Liberalen Stadt hat man sofort erkannt, dass sich das Problem steigender Mieten allein über die Ausweitung des Wohnraumangebots lösen lässt. Zum einen wird das Angebot an Bauland erhöht. Hierzu werden alle geeigneten Flächen identifiziert, erschlossen und so schnell wie möglich als Bauland ausgewiesen. Zum anderen sollen die Möglichkeiten der Nachverdichtung erweitert werden. Dies gilt insbesondere für den Dachgeschossausbau, für den die zahlreichen baulichen Hemmnisse wie die Stellplatzpflicht oder die Obergrenzen bei der zulässigen Geschossflächenzahl weitestgehend beseitigt werden. Damit geplante Bauvorhaben zügig umgesetzt werden können, werden Planungs- und Genehmigungsverfahren digitalisiert und damit deutlich schneller zum Abschluss gebracht. Auch für das Erreichen der Klimaschutzziele im Gebäudesektor werden innovative Ideen wie Quartiersansätze möglich gemacht.
Smart City – aber liberal
Die Liberale Stadt verfolgt ein ganzheitliches Smart City-Konzept, das sich auf vier Grundsätze stützt. (1) Im Mittelpunkt der Strategie stehen allein die Bedürfnisse der Stadtbevölkerung. Es geht also nicht um die Erfüllung einer ideologischen Agenda, sondern um die Lösung von Problemen. (2) Die Freiheit der Bürgerinnen und Bürger wird durch das verfolgte Smart City-Konzept gestärkt. Verbote, Bevormundung und Überwachung sind in der Liberalen Stadt tabu. (3) Zentrales Ziel ist es, alle Bevölkerungsgruppen einzubeziehen und an den Vorteilen digitaler Lösungen teilhaben zu lassen. Daher werden alle digitalen Anwendungen möglichst benutzerfreundlich gestaltet, sodass auch Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung von der Smart City profitieren können. (4) Dem Datenschutz kommt in der Liberalen Stadt eine entscheidende Bedeutung zu. Personenbezogene Daten werden bestmöglich geschützt. Nicht-personenbezogene Daten werden hingegen nach dem Open-Data-Prinzip öffentlich gemacht und für neue Geschäftsmodelle zur Verfügung gestellt.
Ganzheitliche Mobilität
In der Liberalen Stadt wird Mobilität ganzheitlich gedacht. Kein Verkehrsmittel wird bevorzugt. Stattdessen geht es um die bestmögliche Verknüpfung aller Fortbewegungsmöglichkeiten. Ein problemloser Wechsel zwischen Carsharing, eigenem Auto, ÖPNV, Fahrrad oder Fußweg ist hierfür die Grundvoraussetzung. In der Nähe von S- und U-Bahn-Haltestellen wird deshalb Parkraum für private Mobilitätsangebote geschaffen. Eine Smartphone-App verknüpft die Angebote des ÖPNV mit privaten Mobilitätsdienstleistungen und zeigt an, mit welchen Verkehrsmitteln wir uns am schnellsten durch die Stadt bewegen können. Auch die Bezahlung wird so einfach wie möglich geregelt und erfolgt direkt über die App. Intelligente Verkehrsleitsysteme sorgen für einen optimalen Verkehrsfluss. Infoangebote zeigen in Echtzeit aktuelle Staulagen, freie Parkplätze oder alternative Park-and-Ride-Angebote. Sichere und komfortable Radwege nehmen den wachsenden Fahrradverkehr auf.
Kluge Wirtschaftspolitik
Die Liberale Stadt setzt auf eine wirtschaftsfreundliche Politik, die beste Voraussetzungen für Ansiedlungen und Gründungen schafft. Unter Berücksichtigung der Finanzsituation wird der Hebesatz der Gewerbesteuer möglichst niedrig gehalten, um für Entlastungen bei Unternehmen zu sorgen. Damit Firmengründungen nicht vor unnötigen bürokratischen Hürden stehen, werden alle nötigen Schritte innerhalb einer One-Stop-Agency gebündelt. In einem innerstädtischen Innovations- und Gründungszentrum werden günstige Büroflächen bereitgestellt. Hierdurch wird vielversprechenden Gründungsideen der Start erleichtert. Im Rahmen regelmäßiger Netzwerkveranstaltungen können sich Firmengründerinnen und -gründer, mittelständische Unternehmen, Hochschulakteure sowie Mitarbeiter der Verwaltung vernetzen und Ideen austauschen. Zudem leitet die Liberale Stadt alles in die Wege, um die 5G-Technologie als Standard zu etablieren.
Moderne Verwaltung
Die Verwaltung der Liberalen Stadt versteht sich als service-orientierter Dienstleister. Für ansässige Unternehmen sowie Firmengründerinnen und -gründer agiert sie als One-Stop-Agency, in der alle Fragestellungen von einheitlichen Ansprechpersonen bearbeitet werden. Alle Leistungen, die sich digital erledigen lassen, werden inzwischen komplett online angeboten. Ein freiwilliges Bürgerkonto ermöglicht die digitale Abwicklung sämtlicher Verwaltungsvorgänge. Hierdurch sparen Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und auch die Verwaltung viel Zeit. Die Behörden können sich so vermehrt der Betreuung komplizierterer Sachverhalte widmen und serviceorientiert agieren. Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie wird auch die Transparenz der Verwaltung erhöht und es werden neue Beteiligungsmöglichkeiten geschaffen. Aktuelle Daten zum kommunalen Haushalt werden zeitnah bereitgestellt und verständlich visualisiert. Durch eine Vielzahl digitaler Beteiligungsformate können die Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen einbringen und direktes Feedback geben.
Nachhaltige Stadtentwicklung
In der Liberalen Stadt wird eine nachhaltige und innovative Stadtentwicklung betrieben. So setzt man auf mehr Urbanität und höhere Dichte. Mit den geschaffenen Möglichkeiten der Nachverdichtung wird nicht nur zusätzlicher Wohnraum geschaffen, sondern auch eine Reduktion der CO2-Emissionen erreicht. Denn eine dicht bebaute Stadt ist auch eine Stadt der kurzen Wege. Diese Einsparungen werden durch das ganzheitliche Mobilitäts- und Smart-City-Konzept sogar noch ausgeweitet. Durch die Begrünung von Dächern und Fassaden öffentlicher Gebäude geht die Liberale Stadt mit gutem Beispiel voran und trägt zur Regulierung von Temperaturspitzen bei. Urbane Grünflächen werden erhalten und abwechslungsreicher gestaltet, sodass größere Regenmengen versickern können und die Luftqualität verbessert wird. Mit einer bewegungsabhängigen Straßenbeleuchtung spart die Liberale Stadt Energie ein und schützt Tiere und Insekten vor dauerhafter Lichteinstrahlung. Zur Erreichung der Klimaschutzziele im Gebäudesektor setzt man in der Liberalen Stadt auf Quartiersansätze, um CO2-Emissionen möglichst effizient und kostensparend zu reduzieren.
Wer mehr wissen will, wie die Zukunft aussehen könnte, kann sich in unseren Broschüren "Das Liberale Dorf" und "Die liberale Stadt" informieren.