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Stipendien
Gemeinsame Wertebasis der Begabtenförderung

Gemeinsam haben die 13 Förderwerke ein Papier entwickelt, das die gemeinsamen, demokratischen Werte unterstreicht.
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Unterstützt mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie weiterer staatlicher und nicht-staatlicher Träger fördern in Deutschland 13 Begabtenförderungswerke besonders talentierte und engagierte Studierende und Promovierende finanziell und ideell. Die Werke spiegeln dabei den Pluralismus und die gesellschaftliche Diversität der Bundesrepublik Deutschland wider. Sie alle bekennen sich zu den Prinzipien der liberalen Demokratie und des freiheitlichen Rechtsstaates.

Begabtenförderung im Hochschulbereich blickt auf eine knapp einhundertjährige Geschichte zurück: Die Studienstiftung des deutschen Volkes und die Friedrich-Ebert-Stiftung wurden bereits 1925 gegründet, im Nationalsozialismus aufgelöst und 1948 bzw. 1946 wiedergegründet. Nach 1948 und in den folgenden Jahrzehnten folgten weitere Gründungen von konfessionellen, politischen und den Sozialpartnern nahe- stehenden Werken.

Dass gesellschaftliche Verantwortungsträger*innen zur Zeit des Nationalsozialismus zu willigen Akteur*innen des nationalsozialistischen Regimes wurden, prägt den Auftrag und das Selbstverständnis der Begabtenförderungswerke bis heute: Vor diesem Hintergrund hat die Bundesrepublik Deutschland ein international einzigartiges, öffentlich finanziertes und gleichzeitig von staatlich unabhängigen Trägerorganisationen gestaltetes System der pluralen und wertegebundenen Begabtenförderung etabliert.

In Anbetracht der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung in Deutschland und Europa sehen die Begabtenförderungswerke eine ihrer zentralen Aufgaben darin, mit ihren Stipendiat*innen und Ehemaligen sowie ihren internationalen Netzwerken dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Mit ihrer Arbeit treten sie gemeinsam ein für respektvolles Miteinander, gegen nationalistische Denkmuster, populistische Vereinfachungen, Wissenschaftsfeindlichkeit, Relativierung der Verbrechen des Nationalsozialismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Rassismus sowie jegliche weitere Art von Diskriminierung aus Gründen der Religion oder Weltanschauung, der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, einer Behinderung, des Alters o- der der sexuellen Identität.

Im Rahmen der ideellen Förderung ihrer Werke erhalten Stipendiat*innen die Gelegenheit, sich mit gesellschaftlichen Fragen und Herausforderungen produktiv und differenziert auseinanderzusetzen und so ihre Fähigkeit zur Selbstreflexion sowie Urteilsfähigkeit zu stärken. Auslandsaufenthalte fördern interkulturelle Kompetenz und Perspektivwechsel, die es den Stipendiat*innen ermöglichen, eigene Positionen kritisch zu hinterfragen. Die Begabtenförderungswerke bieten zudem vielfältige gemeinsame Programme der ideellen Förderung an, um über weltanschauliche, politische wie religiöse Grenzen hinweg ins Gespräch zu kommen. Auf diese Weise schaffen sie eine Basis für den gemeinsamen Einsatz für Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Menschenrechte und stärken ihre Stipendiat*innen darin, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen – in Deutschland, Europa und der Welt.

 

Avicenna-Studienwerk, Cusanuswerk – Bischöfliche Studienförderung, Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk, Evangelisches Studienwerk Villigst, Friedrich-Ebert-Stiftung, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Hanns-Seidel-Stiftung, Hans-Böckler-Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung, Konrad-Adenauer-Stiftung, Rosa- Luxemburg-Stiftung, Stiftung der Deutschen Wirtschaft, Studienstiftung des deutschen Volkes