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Menschenrechte International
Indien – Förderung der Rechte von Transgender

Es ist ein weiter Weg bis zu gesellschaftlicher und politischer Anerkennung von Transgender-Personen in Indien.

Transgender people in India have a long way to go to be recognised socially and politically

© pixabay.com/SoumenNath

Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Transgender-Personen in Indien, die unter anderem Hijras, Trtiyaparkriti, Napumsaka, Aravanis, Jogtas oder Kothis genannt werden, weist ein erstaunlich breites Spektrum auf und reicht von großer Verehrung bis hin zu starker Ausgrenzung. In früheren Zeiten noch als Glücks- und Fruchtbarkeitssymbole verehrt, sind sie heute überwiegend dazu gezwungen, ein Dasein am Rande der indischen Gesellschaft zu fristen. Auch die Erfolge der juristischen Anerkennung des „dritten Geschlechts“ in den vergangenen Jahren konnten hieran bisher nichts ändern.

Der Diskriminierung und den Vorurteilen gegen Transpersonen kann man aber durch Aufklärung und Bildung entgegentreten. Genau das ist das Ziel des neuen Hochschulkurses „Rechte von Transgender“ der renommierten juristischen Fakultät der Universität Bangalore. Die FriedrichNaumann-Stiftung für die Freiheit entwickelte hierfür gemeinsam mit dem Centre for Law and Policy Research (CLPR) das Curriculum. Darüber hinaus wird auch eine Law-Clinic eingerichtet, die Transpersonen zu ihren Rechten berät. Tarini Maheshwari, Student an der National Law School of India, Bangalore, berichtet: „Ich war schon immer an Minderheitenrechten interessiert und dieser Kurs gab mir die Gelegenheit, die Probleme der Transgender-Gemeinschaft zu untersuchen, die eine besonders marginalisierte gesellschaftliche Gruppe in Indien darstellt. Diese rechtlichen Fragen sind nirgendwo sonst Teil der Pflichtfächer des Curriculums an den juristischen Fakultäten.“