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Nachbericht
Stiftungsensemble Musica Libera: Europa und die Freiheit

Musica Libera

Ralf Erbel (Leiter Länderbüro Berlin-Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern), Carolin Susanna Herrmann (Violine), Sonja Kowollik (Klavier), Svenja Schnepel (Viola), Sibylla Elsing (Sopran), Teddy Ezra (Klarinette), Patrizia Bieber (Violine und Klavier), Hannah Lehmann (Moderation und Leiterin Musica Libera), Oliwia Meiser (Violoncello), Dr. Katja Hartmann, Leiterin Begabtenförderung, Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.

© Frank Nürnberger

Musik ist Dialog. Musik verbindet über alle Grenzen hinweg. Unter dem Motto „Europa und die Freiheit“ präsentierte das Stiftungsensemble Musica Libera am Berliner Gendarmenmarkt eine musikalische Reise durch das freiheitsliebende Europa. Mit ausgewählten Werken europäischer Komponisten, darunter eine Serenade des Ukrainers Walentyn Sylvestrow, setzte das Musikensemble ein Zeichen für Frieden, Freiheit und Solidarität in bewegenden Zeiten. Nach dem Pandemiejahr 2021 und teilweise nur digital übertragenen Aufführungen war der Konzertabend im Herzen Berlins auch für das junge Ensemble ein emotionaler, symbolträchtiger Meilenstein, ein in Anwesenheit des Stiftungsvorsitzenden Prof. Paqué und vor großem Publikum nachgeholtes Debutkonzert.

Gelassen sitzen Carolin, Patrizia, Teddy, Sibylla, Svenja, Sonja, Oliwia und Hannah – allesamt Mitglieder des Stiftungsensembles „Musica Libera“ der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit – auf den Stufen des Innenhofs der französischen Friedrichstadtkirche. Es sind 32 Grad, vom Trubel draußen auf dem Gendarmenmarkt ist nichts zu spüren. Die Alt- und Neustipendiatinnen und –stipendiaten der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit haben bereits geprobt, aber von Aufregung keine Spur, sie sind konzentriert und „im Tunnel“. Denn in einer Stunde werden die Musikerinnen und Musiker, die von der Stiftung gefördert werden, ein Bühnenprogramm präsentieren, welches das Jahresthema der Stiftung in den Blick nimmt: Europa und die Freiheit.

„Die Kunst ist die Tochter der Freiheit.“ Mit diesem Zitat des Lyrikers Friedrich Schiller eröffnet Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, das Konzert. Eine Stiftung für die Freiheit müsse auch eine Stiftung für die Kunst sein. „Musikalisch wird uns Musica Libera mitnehmen in das Europa der Freiheit, der Aufklärung und des fruchtbaren Austauschs. Und dies an einem Ort, dessen Genius Loci symbolisch für das Europa der Aufklärung steht wie kaum ein anderer Ort unserer Hauptstadt. Für diese Botschaft der Freiheit, der Resilienz und des Friedens haben wir mit Ihnen, liebe Künstlerinnen, die besten Botschafterinnen gewonnen“, so Paqué. Durch den Abend führt die Promotionsstipendiatin Hannah Lehmann, Leiterin des Ensembles Musica Libera.

Das Publikum erwartet ein Potpourri von Werken europäischer Komponisten – unter anderen Pablo de Sarasate, Fréderic Chopin, Antonin Dvořák und Andrew Lloyd Webber. Besonders berührt ein Werk des zeitgenössischen Künstlers Walentyn Sylwestrow: die Serenade aus den „Fünf Stücken“. Es ist solle „ein Zeichen der Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern sein und eine Würdigung der ukrainischen Kultur“, sagt Hannah Lehmann. Es ist ein Stück der leisen Töne, dargebracht mit einer virtuosen Leichtigkeit und Intensität der Stipendiatinnen Sonja Kowollik (Klavier) und Carolin Susanne Herrmann (Violine). Sylwestrow, der 1937 in Kiew – damals noch ukrainischen sozialistische Sowjetrepublik – geboren wurde, verweigerte sich dem Stil des sowjetischen Realismus. In der Ukraine wurden seine Stücke nicht gespielt. Trotzdem gelang es ihm, im Westen Bekanntheit zu erlangen. 1989 wurde er schließlich als „Volkskünstler“ auch in der Ukraine anerkannt und erhielt später den ukrainischen Verdienstorden. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine floh er und befindet sich seit dem 8. März in Berlin. Die ukrainische wie auch die russische Musik seien laut Sylwestrow in erster Linie europäische Musik und damit Teil der europäischen Kultur.

Als Zugabe erklingt ein Auszug aus dem 4. Satz der 9. Sinfonie Beethovens. Mit der „Ode an die Freude“ hatte Schiller die Vision, dass alle Menschen vereint wären. Beethovens Vertonung ist heute die offizielle Hymne der Europäischen Union und Ausdruck der europäischen Werte Freiheit, Frieden und Solidarität. Ein Signal der Hoffnung, das aktueller ist denn je.

Über Musica Libera

Das Stiftungsensemble „Musica Libera“ ist ein in den Reihen der deutschen politischen Stiftungen wohl einmaliges Projekt.
Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit verfügt in ihrer Stipendiaten- und Altstipendiatenschaft über herausragende musikalische Talente, die ihrer Stiftung mit großer persönlicher Verbundenheit begegnen. Ihren Ausdruck fand diese Verbundenheit in den vergangenen Jahren auch in einer Reihe ungewöhnlicher Festkonzerte.
Inspiriert und motiviert durch die große Resonanz wurde 2021 der Entschluss gefasst, das bislang lose Ensemble zu verstetigen und zu professionalisieren. So entstand "Musica Libera", bestehend nur aus Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Altstipendiatinnen und Altstipendiaten der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.

Erleben Sie hier eine Aufzeichnung des festlichen Debütkonzerts des Ensembles Musica Libera im Dezember 2021

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