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Menschenrechte
Todesstrafe für Homosexuelle

In manchen Ländern Afrikas müssen Homosexuelle immer noch um ihr Leben fürchten, auch wenn einige Staaten ihre Haltung liberalisieren
Afrika lgbt

LGBT-Aktivisten erscheinen Ende Februar in Kenias Hauptstadt Nairobi vor dem Gericht, das über eine Petition für die Entkriminalisierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen entscheiden sollte.

© picture alliance / AP Photo

Die staatliche Verfolgung von Menschen in Afrika, die das gleiche Geschlecht lieben, ist brutal. Im Sudan, in Südsomalia, Somaliland, Mauretanien und Nordnigeria werden homosexuelle Handlungen mit dem Tode geahndet. In Uganda gibt es seit Jahren Bestrebungen, gesetzlich nachzuziehen.

Nach dem neuen State Sponsored Homophobia Report der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (ILGA) vom Dezember 2019 sind „gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen“ derzeit in 32 afrikanischen Ländern verboten. Das ist nahezu die Hälfte jener 68 UN-Mitgliedsstaaten rund um den Globus, die Homosexualität unter Strafe stellen. Zur Bedrohung durch die Todesstrafe oder durch lange Haftstrafen in manchen afrikanischen Ländern kommen drastische Einschränkungen der Freiheit der Meinungsäußerung und diverse Diskriminierungen noch hinzu.

Viele Verfolgte suchen außerhalb ihres Heimatlandes Zuflucht, vor allem im liberalen Südafrika. Zwar sind Gewalt und soziale Diskriminierung gegen LGBT auch dort noch weit verbreitet, aber der Staat beteiligt sich daran nicht. Die Rechte von sexuellen Minderheiten sind in der südafrikanischen Verfassung festgeschrieben und einklagbar.

Doch nicht nur Südafrika ist in Afrika in dieser Hinsicht ein Vorbild. Es gibt etliche Länder, in denen homosexuelle Handlungen unter Erwachsenen niemals unter Strafe standen. Gute Nachrichten gibt es auch aus Lesotho und Mosambik, die inzwischen ihre Sodomiegesetze abgeschafft haben. Und in Swasiland gab es kürzlich eine erste Gay Parade.