Stipendiaten
Zweiter Tag auf Helgoland, ging es für uns an den Strand! Bericht Inlandsakademie: Tag 4
Tag 2 in Reimform:
Zweiter Tag auf Helgoland,
Ging es für uns an den Strand!
Auf der Nah gelegenen Düne,
Kam Ornithologe auf die Bühne
Viele Vögel, viele Muscheln,
Das ist was der Strand uns gab
Mit viel ähm und vielem Nuscheln
Führte uns der Guide durchs Land.
Dreißig Metern vor den Robben
Standen wir mit Abstand da,
Um uns um den Platz zu kloppen,
Bei dem die Sicht am besten war.
Wie der Sand in dem Getriebe,
Lag der Sand auch auf dem Strand
Und so warn wir etwas müde
Also das Dünenrestaurant uns fand
Fritteuse an Fritteuse aus,
Gabs halb -leckre -gare bissen,
Die Gesichter sahen halb glücklich aus,
Wir werden bald die Düne misse
Mit Geschaukel ging’s zurück,
Hoch und höher warn die Wellen,
Doch zu unser aller Glück,
Unser Boot das sollte nicht schellen!
Wie die Energie zu speisen,
Wer und wieviel, wer wo zahlt,
Zugeschaltet Uni Stuttgart
Wurde uns dann eingestrahlt:
Vortrag über die Methoden
Die zur Rechnung Sinn ergeben
Infos, Details, Gabs zu holen,
- Dr. Dobbins zu erleben.
Dann zum Wasserstoff dem grünen,
Wo die Windkraft kräftig dreht
50 km von den Dünen,
Wo bald vielleicht Windkraft steht.
Interessant und sehr bereichernd
War der Vortrag sicherlich,
Das Geschenk das war sehr steinern,
Was der Inselchef uns gibt:
Feuerstein den gibt’s nur hier
Mit dem roten äußren schein
Und am Abend gabs dann Bier
Der Tag soll in Erinnrung bleiben!
Vögel, Gesellschaftliches und Ingenieurswesen
Der zweite Tag auf Helgoland begann mit einer abenteuerlichen Überfahrt zur Düne. Dort empfing uns der ehrenamtliche Ornithologe Christian, der für den Verein Jordsand arbeitet und die Vogelschutzgebiete vor Ort betreut. Während unserer Inselführung entdeckten wir faszinierende Vogelarten und auch einige Robben. Wir trafen außerdem auf leidenschaftliche Fotografen, die die Zugzeit der Vögel nutzten, um einzigartige Aufnahmen von teilweise bedrohten Arten zu machen. Den Rundgang auf der Insel rundeten wir mit der Suche nach den seltenen roten Feuersteinen ab, die nur auf Helgoland zu finden sind, und einem Besuch in einem gemütlichen Inselrestaurant.
Klimawandel und die Gesellschaft
Anschließend kehrten wir nach Helgoland zurück, wo uns Dr. Dobbry von der Universität Stuttgart detailliert über die sozialpolitischen Herausforderungen des Klimawandels informierte. Es wurde deutlich, dass das Thema "Energiearmut" in Deutschland bisher zu wenig Beachtung findet und dass Förderprogramme kritisch überdacht werden müssen. Insbesondere wurde das zuletzt beschlossene KfW-Förderprogramm kritisiert, da es vor allem gut verdienende Eigenheimbesitzer begünstigte.
Helgoland als Labor für Infrastruktur- und Energieprojekte
Am Abend landete unser nächster Referent, Christoph Tewis, extra für uns mit seinem Flugzeug auf Helgoland. Herr Tewis ist Bauingenieur und Inhaber der Firma Tewis Projektmanagement. Sein Team arbeitet hauptsächlich an Infrastrukturprojekten in Hafennähe, bei denen die öffentliche Hand Auftraggeber ist. Nebenbei ist er Projektdirektor des Projekts "AquaVentus", das sich das ehrgeizige Ziel gesetzt hat, die Offshore-Wasserstoffproduktion zu ermöglichen und über 300 GW pro Jahr zu erzeugen. Dies soll durch die Ausstattung einzelner Windkraftanlagen mit Elektrolysegeräten erreicht werden, die in eine zentrale Leitung münden. Diese Leitung erstreckt sich von der Nordsee bis ans Festland und integriert das nationale Verteilernetz, in dem die deutsche Industrie als Hauptabnehmer fungiert.
Ursprünglich war ein Pilotprojekt vor Helgoland geplant, um die Funktionsweise des Konzepts zu testen, was besonders für potenzielle Wagniskapitalgeber von Interesse gewesen wäre. Die Idee war, ein Windrad vor Helgoland mit Elektrolyse auszustatten, um die gesamte Insel mit Wasserstoff zu versorgen und überschüssigen Strom ans Festland zu liefern. Aktuell wird Helgoland zweimal jährlich mit Schweröl für die Wärmegewinnung versorgt. Leider scheiterte das Projekt aufgrund fehlender Unterstützung aus dem Wirtschaftsministerium. Die vielen Fragen der StipendiatInnen zeugten von großem Interesse, und der Vortrag von Herrn Tewis wird uns als einer von vielen Höhepunkten des Tages in Erinnerung bleiben.
Zum krönenden Abschluss begaben wir uns in ein lokales Restaurant, wo angeregt über die verschiedenen Vorträge diskutiert wurde. Zum Schluss erfuhren wir, dass die Gastgeber den Laden in den nächsten Tagen schließen werden. In einer Geste der Dankbarkeit überreichten wir ihnen eines unserer Geschenke und bedankten uns für ihre Gastfreundschaft. Im Sinne von Nachhaltigkeit und Liberalität sahen einige Stipendiaten die Verantwortung, die letzten guten Tropfen zu genießen, um Nichts unnötig verschwendet zu wissen. Der frühe Start am nächsten Morgen sollte dabei nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Autoren:
Lennart Jörn & Jeremias Meyer