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Grüner Wasserstoff
Von Chile bis Marokko: Grüner Wasserstoff als Brücke in eine nachhaltige Zukunft

Panel über die Zukunft des globalen Wasserstoffhandels

Panel über die Zukunft des globalen Wasserstoffhandels.

© FNF

Von 30. November bis 1. Dezember fand der Kongress von Liberal International in der chilenischen Hauptstadt Santiago statt. Zusammen mit dem LI Fair Trade Komitee konnte die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit zu einem Panel über die Zukunft des globalen Wasserstoffhandels begrüßen. Hochkarätige Gäste wie Karl-Heinz Paqué, Präsident von Liberal International und Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Juan Carlos Jobet, ehemaliger chilenischer Minister für Energie und Bergbau, sowie Younes Maamar, Gründungspartner der Quattro Group, diskutierten über die wirtschaftlichen, geopolitischen und technologischen Aspekte grünen Wasserstoffs.

Die Vision für eine klimaneutrale Zukunft

Grüner Wasserstoff gilt als Schlüssel für die Dekarbonisierung schwer elektrifizierbarer Sektoren wie der Stahl- und Zementindustrie oder der Luftfahrt. Karl-Heinz Paqué betonte: „Der Handel mit grünem Wasserstoff ist mehr als Energieversorgung. Er hat das Potenzial die neue Grundlage für eine karbonarme Weltwirtschaft zu bilden und fördert darüber hinaus Innovation und Zusammenarbeit.“

Karl-Heinz Paqué, Präsident von Liberal International und Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Karl-Heinz Paqué, Präsident von Liberal International und Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.

© FNF

Neben seiner Rolle im Klimaschutz bietet grüner Wasserstoff auch enorme wirtschaftliche Möglichkeiten. Chile, vertreten durch Juan Carlos Jobet, verfolgt eine ambitionierte Strategie, um bis 2030 ein Viertel der weltweiten Nachfrage zu decken. Gleichzeitig investiert Marokko in seine Nähe zu Europa und seine reichhaltigen erneuerbaren Ressourcen, um als Exporteur an Bedeutung zu gewinnen.

Das Fair Trade Komitee von Liberal International unterstützt diese Entwicklung aktiv. Es arbeitet derzeit an einem Papier mit konkreten Empfehlungen zur Förderung des Handels mit grünem Wasserstoff und seiner Rolle im Klimaschutz.

Der globale Markt für grünen Wasserstoff bietet zahlreiche Möglichkeiten, erfordert jedoch sorgfältige Strategien zur Risikominderung. Eine zu starke Abhängigkeit von wenigen Exporteuren könnte ähnliche Schwächen wie bei fossilen Brennstoffen schaffen. Karl-Heinz Paqué plädierte für diversifizierte Handelspartnerschaften, die auf rechtsstaatlichen Prinzipien basieren. Projekte wie die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Namibia zeigen, wie solche Partnerschaften für alle Seiten gewinnbringend gestaltet werden können.

Die infrastrukturellen Herausforderungen, von Pipelines über Lagerstätten bis hin zu Hafenanlagen, wurden ebenfalls thematisiert. Younes Maamar hob hervor, wie Public-Private Partnerships (PPPs) dazu beitragen können, die finanziellen und technischen Hürden zu überwinden. Insbesondere Marokkos New Development Policy prescht hier durch einen starken Einbezug des Privatsektors vor.

Ein neues geopolitisches Gleichgewicht

Der Aufstieg von grünem Wasserstoff könnte die geopolitische Landschaft grundlegend verändern. Länder wie Chile und Namibia, die bisher in der Energiepolitik eine untergeordnete Rolle spielten, könnten zu Vorreitern werden und die Dominanz traditioneller Erdölexporteure herausfordern. Gleichzeitig wird grüner Wasserstoff als Instrument für Frieden und internationale Zusammenarbeit gesehen, wie Paqué hervorhob: „Er bietet nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern ist auch ein Brückenbauer für globale Stabilität.“

Eine zentrale Rolle spielen einheitliche Standards für die Produktion und den Handel mit grünem Wasserstoff. Diese garantieren nicht nur ökologische Integrität, sondern verhindern auch Greenwashing und schaffen faire Wettbewerbsbedingungen. Die EU treibt diese Bemühungen mit Partnern wie Japan und den USA aktiv voran.

Zudem betonte das Panel die Bedeutung der Einbindung von Zivilgesellschaft und lokalen Gemeinschaften. Transparenz, Bildung und direkte wirtschaftliche Vorteile für die betroffenen Regionen sind entscheidend für den langfristigen Erfolg von Wasserstoffprojekten.

Grüner Wasserstoff hat das Potenzial, die Weltwirtschaft zu transformieren, globale Energieversorgung zu sichern und den Klimaschutz voranzutreiben. Doch die Verwirklichung dieser Vision erfordert mutige politische Entscheidungen, innovative Partnerschaften und eine klare Orientierung an liberalen Werten wie Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und globaler Zusammenarbeit.

Mit dem Einsatz des Fair Trade Komitees von Liberal International und engagierten Akteuren aus Politik und Wirtschaft stehen die Zeichen gut, dass grüner Wasserstoff zukünftig eine immer zentralere Rolle in der globalen Energiewende spielen wird.

Bei Medienanfragen kontaktieren Sie bitte:

Florian von Hennet
Florian von Hennet
Leiter Kommunikation, Pressesprecher
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