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Think Freedom
"Think Freedom: The Catalyst" Premiere und Film Diskussion

"Think Freedom: The Catalyst" Premiere and Film Discussion

"Ich hatte das Bedürfnis, auf die Straße zu gehen. Ich sagte mir: 'Okay, sie haben es eskalieren lassen, also werde ich es auch eskalieren'. Ich war mir nicht sicher wie, aber ich wollte so lange wie nötig dort bleiben", berichtete Radu Vancu in einer Podiumsdiskussion über seine Entschlossenheit bei den "We see you"-Protesten in Rumänien. Am 27. März fand die Premiere des Dokumentarfilms "Think Freedom: The Catalyst" im Goethe-Institut in Bukarest statt. Unter der Regie von Anna Stoeva und produziert von Tanuki Films, erzählt der Film die bemerkenswerte Geschichte von Radu Vancu, einem Intellektuellen, Dichter, Wissenschaftler und Aktivisten aus Sibiu, Rumänien.

Die Rolle von Hoffnung und Widerstandsfähigkeit

Im Anschluss an die Filmpremiere folgte eine Diskussion mit Martin Kothé, Regionaldirektor für Ost- und Südosteuropa der Friedrich-Naumann-Stiftung, der Regisseurin Anna Stoeva und dem Protagonisten Radu Vancu selbst. Das Gespräch drehte sich um die Komplexität von Aktivismus, die Rolle der Kunst als Mittel des Widerstands und die Bedeutung der Wahrung von Hoffnung in turbulenten Zeiten. Nach der ersten Podiumsdiskussion die von Martin Kothé moderiert wurde, fuhr Adriana Steau, Projektkoordinatorin der Friedrich-Naumann-Stiftung Rumänien & Moldawien, mit Radu Vancu, Dan Perjovschi und Ciprian Ciocan, die beide ebenfalls Unterstützer und Protagonisten des Protests und des Films sind, mit einer Diskussion über den Erfolg und die Auswirkungen der Proteste fort.

Die Dreharbeiten waren wie ein Gespräch mit Freunden darüber, was Kunstschaffende, Schriftsteller, Fotografen und bildende Künstler tun können, wenn die Gesellschaft bröckelt und auseinanderfällt. Es war wie ein fortwährendes Gespräch darüber, wie wir die Realität rekonstruieren, wenn jemand versucht, sie zu zerstören. Es war also eine Fortführung des Protests.

Radu Vancu
Radu Vancu

Anna Stoeva, die Regisseurin der Dokumentation, erzählte von ihrer Arbeit, bei der sie die Essenz der Proteste "Va Vedem din Sibiu" ("Wir sehen dich/ wir beobachten dich von Sibiu aus") eingefangen hat. Ihre Zusammenarbeit mit Radu Vancu, der Hauptfigur des Films, gibt Aufschluss über den kreativen Prozess hinter dem Projekt. In ihren Gedanken über die Bedeutung des visuellen Geschichtenerzählens hob Stoeva die Rolle der Kunst bei der Verstärkung von Stimmen des Dissenses und des Widerstands hervor. Sie betonte auch die emotionale Tiefe, die Bilder den Erzählungen verleihen.

Ich habe das Gefühl, dass es an Verständnis dafür mangelt, wie stark Bilder, Ideen und Geschichten sein können, wenn man alles mit der Logik in Einklang zu bringen versucht. Logik ist ein gutes Werkzeug, aber manchmal berücksichtigen die Axiome oder Postulate, aus denen der Logikbaum entsteht, nicht alles und lassen die Wirkung eines starken Bildes außer Acht, das einen dazu bringen kann, immer und immer wieder zu einer Demonstration zu gehen.

Anna Stoeva
Anna Stoeva

In dem Film wurde Radu Vancu zu einer Stimme des Optimismus trotz aller geschilderten Herausforderungen. Sein beständiger Glaube an das Potenzial für Veränderungen, selbst in den dunkelsten Zeiten, diente als Quelle der Hoffnung für viele Demonstranten.

Hoffnung ist ein soziales Bindemittel, sagte der amerikanische Philosoph Richard Rorty. Und auf lange Sicht funktioniert sie fast immer, wenn man stark und konsequent genug an sie glaubt.

Radu Vancu
Radu Vancu

Anhand von historischen Beispielen zeigte Vancu, wie wichtig es ist, in schwierigen Zeiten an der Hoffnung festzuhalten. Sein Glaube an die allmähliche Entwicklung von Gesellschaften spiegelt die Themen von Widerstandsfähigkeit und Entschlossenheit wider, die die Menschen motivieren, entschlossen an ihrer Mission für den Fortschritt festzuhalten.

Es war die Hoffnung, die Rumäniens Herz am Schlagen hielt.

Radu Vancu
Radu Vancu

Eine universelle Botschaft jenseits der Proteste

"Think Freedom: The Catalyst" fängt nicht nur die entschlossene Stärke des rumänischen Volkes während der "Wir sehen euch"-Proteste ein, sondern vermittelt auch eine kraftvolle Botschaft der Hoffnung und Widerstandsfähigkeit, die universell anwendbar ist. Die Geschichte von Radu Vancu erinnert daran, wie Glaube und Mut einen tiefgreifenden Wandel auslösen können, und inspiriert das Publikum, im Kampf für Gerechtigkeit und Freiheit nicht nachzulassen. Die Diskussion im Anschluss an die Filmvorführung ging noch tiefer und gab Einblicke in die Motive und Gedanken von Radu Vancu und Anna Stoeva, dem Protagonisten und der Regisseurin des Dokumentarfilms.

Wandel vollzieht sich sehr langsam, deshalb haben unsere Proteste keine so starke Wirkung, wie wir erwarten. Aber dann kommt der Wandel manchmal plötzlich, und wir müssen zurückblicken - ich weiß nicht, 200 Jahre - um zu verstehen, warum er genau dann kam.

Anna Stoeva
Anna Stoeva

Schauen Sie sich die Filmpremiere (auf Englisch) und die anschließende Protestdiskussion (auf Rumänisch) auf der Facebook-Seite der FNF Rumänien und Moldawien an. Die Veranstaltung wurde von der Friedrich-Naumann-Stiftung Rumänien und Moldawien in Zusammenarbeit mit dem Regionalbüro der Friedrich-Naumann-Stiftung Ost- und Südosteuropa organisiert.

"Think Freedom: The Catalyst" Premiere and Film Discussion

Der Film ist Teil der Reihe #ThinkFreedom der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, die dokumentarische Porträts von inspirierenden und freiheitlich denkenden Menschen aus Osteuropa zeigt. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Film: "Think Freedom: The Catalyst"

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