M100 Young European Journalists Workshop
„Berichterstattung über den Klimawandel – und ihre Bedeutung für die Demokratie“
"Die Teilnehmer wollen mit ihrem Journalismus eindeutig etwas in der Gesellschaft bewirken. Und sie verstehen, dass es um alles geht: Aufklärung, Recherche, Engagement, Berichterstattung über Lösungen, Aufdeckung von Greenwashing. Es ist ein Privileg, mit einer solchen Gruppe zu arbeiten." So bewertete Prof. Dr. Alexandra Borchardt – Journalistin und Medienforscherin - die diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des M100 Workshops nach ihrem Training mit der Gruppe.
Der diesjährige Workshop für junge europäische Journalistinnen und Journalisten, der von M100 organisiert und von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung und dem Journalismfund Europe finanziert wurde, konzentrierte sich auf den Klimajournalismus. 20 junge Journalistinnen und Journalisten aus 14 europäischen Ländern (darunter Armenien, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Georgien, Deutschland, Griechenland, Nordmazedonien, Spanien und die Ukraine) haben in der Truman-Villa, dem Hauptsitz der Friedrich-Naumann-Stiftung in Potsdam, zum Thema Klimajournalismus gearbeitet. Unter dem Arbeitstitel "Reporting on Climate Change - and its Significance for Democracy" diskutierten die Teilnehmenden vier Tage lang unter anderem die folgenden Fragen: Was bedeutet der Klimawandel für den Journalismus? Berichten Journalisten angemessen über die Klimaereignisse, die sich auf unser aller Leben auswirken? Muss sich der Journalismus ändern, um die Öffentlichkeit besser zu informieren? Und wie wirken sich der Klimawandel und seine Berichterstattung auf unsere Demokratie aus?
Die Teilnehmenden arbeiteten mit renommierten Experten, wie der oben zitierten Journalistin und Autorin Alexandra Borchardt, die den jüngsten EBU-Bericht über Journalismus und Klimawandel federführend verfasst hat, Sven Egenter, Chefredakteur und Geschäftsführer von Clean Energy Wire, und Alexandre Brutelle, Mitbegründer und Direktor des Environmental Investigative Forum in Paris. Die Teilnehmenden profitierten sehr von Alexandre Brutelle‘s Tipps, Forschungsrahmen und OSINT-Ressourcen zur Aufdeckung von Umweltskandalen zu nutzen. Die Teilnehmenden hatten Zeit, die neu erlernten Tools direkt auszuprobieren und mit der Durchführung von Umweltrecherchen zu beginnen.
Die gemeinnützige Organisation Clean Energy Wire CLEW in Berlin produziert und unterstützt seit zehn Jahren Qualitätsjournalismus über die Transition im Energiebereich in Deutschland und der EU und fördert darüber hinaus die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Reporterinnen und Reportern, die über den Übergang zu einer klimafreundlichen Gesellschaft berichten. Ein Workshop-Tag führte die Teilnehmenden in die investigative Recherche zu Umweltrisiken und ihre Auswirkungen auf internationaler Ebene ein.
"Der Vortrag von Tatiana Kondratenko (DW) hat mir gezeigt, dass TikTok nicht nur eine unterhaltsame Plattform ist. Sie kann auch erfolgreich genutzt werden, um Bildungsinhalte über den Klimawandel zu vermitteln.“ sagte Dimitrios Theologidis - Teilnehmer des M100YEJ Workshops nach der Vorstellung des YouTube-Kanals Planet A der Deutschen Welle. Die Teilnehmenden zeigten großes Interesse an dieser "Best Practices"-Sitzung. Sie waren sehr inspiriert von den Präsentationen von Ursula Hyzy von AFP, Tatjana Kondratenko von Deutsche Welle und Christine Cornelius von der dpa. Sie lernten, wie diese Medienorganisationen die Klimaberichterstattung in ihren Redaktionen umsetzen, wie klimarelevante Geschichten über verschiedene Plattformen und Formate hinweg realisiert werden und welche Formen des Storytellings sie verwenden.
Der Workshop endet mit praktischen Tipps für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die von Journalistinnen von n-ost gegeben wurden. Hier finden Sie den Bericht des Tagesspiegel-Journalisten, der einen Tag mit der Gruppe verbracht hat.
Heute nehmen die jungen Journalistinnen und Journalisten am M100 Sanssouci M100 Sanssouci Colloquium "Between Ambition and Disarray – The Future of Democracy" und der Verleihung des M100 Medienpreises an das Women Life Freedom Movement of Iran teil, der von der iranischen Frauenrechtsaktivistin Shima Babaei in der Orangerie von Schloss Sanssouci in Potsdam-Sanssouci entgegengenommen wird. Dort werden die Teilnehmenden ihre Arbeit an einer europäischen Karte der Klimaberichterstattung, die sie während des Workshops erstellt haben, vor einer Runde erfahrener Journalistinnen und Journalisten vorstellen.