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Kuratorium
Ein liberales Original wird 75: Wolf-Dieter Zumpfort und seine Stiftung

Zumpfort

Wolf-Dieter Zumpfort und die Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit. Das ist eine lange Geschichte von Erfolgen, Kämpfen, Mut und auch ein Stück Liebe zu seiner liberalen Stiftung.

Verantwortung für die Stiftung übernahm Wolf-Dieter Zumpfort erstmals 1993 als Mitglied des Kuratoriums. Zu diesem Zeitpunkt endete gerade seine lange Laufbahn in der aktiven  hauptamtlichen Politik, die 1974 mit dem Landesvorsitz der Jungdemokraten in Schleswig-Holstein begonnen hatte. Schon 1979 zog er als Nachrücker in den Deutschen Bundestag ein und blieb Abgeordneter in Bonn bis zu den vorgezogenen Neuwahlen 1983. Die turbulenten Jahre der Endphase der sozialliberalen Koalition und die Wende 1982 hat er miterlebt und mitgestaltet. 1985 dann das Comeback als Landesvorsitzender der FDP Schleswig-Holstein, die er in den Kieler Landtag 1987 zurückführte. Und auch hier war Wolf-Dieter Zumpfort als Fraktionsvorsitzender gleich mitten im Trubel der Barschel-Affäre und der daraus resultierenden Neuwahlen 1988, bei der die FDP den Wiedereinzug verpasste.

Es gehört zu DNA Wolf-Dieter Zumpforts sich trotz aller Erfolge und Rückschläge nicht beirren zu lassen, sondern sich weiter unbeirrt für die liberale Idee einzusetzen.

Als 1995 Otto Graf Lambsdorff den Vorstandsvorsitz der Stiftung übernahm, wählte das Kuratorium sein Mitglied Wolf-Dieter Zumpfort zum Stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden. Wahrscheinlich auch, weil jeder wusste, dass Zumpfort den Mut aufbringen würde, dem Marktgrafen auch mal zu widersprechen. Diese Jahre waren wiederum turbulent. Der tiefgreifende Umbau des Bildungsstättenkonzepts, der Umzug der Geschäftsstelle aus Bonn nach Potsdam und die Auferarbeitung vieler Altlasten der Vergangenheit prägten diese Jahre. Die Geschäftsstelle in Potsdam und nicht in Berlin anzusiedeln, hielt Wolf-Dieter Zumpfort für einen Fehler. Inzwischen ist die Berliner Stiftungsrepräsentanz, wie von ihm seit langem gefordert, erheblich ausgebaut worden. Aber trotz der Schönheit des Standortes am Griebnitzsee ist diese Entscheidung ein strategischer Fehler gewesen, auf den Wolf-Dieter Zumpfort von Anfang an hingewiesen hat.

Mit der historischen Wahlniederlage der FDP 2013 stellte sich Wolf-Dieter Zumpfort nochmal in den Dienst der liberalen Sache und seiner Stiftung. So lernte ich ihn 2014 als neuer Geschäftsführer kennen. Vom ersten Tag an unterstütze er massgeblich den Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Gerhardt, seine Vorstandskollegin- und kollegen und mich in der fälligen Sanierung der Stiftung, die gerade er mit den sofort eingeleiteten Veränderungsprozessen immer unterstützt und mit vorangetrieben hat. Hart in der Sache, fordernd und motivierend, aber auch mit viel Spass an der gemeinsamen Ambition.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war er immer ein ansprechbares und deswegen auch beliebtes Vorstandsmitglied, denn er brachte sich und seine Erfahrungen in die Stiftungsarbeit engagiert ein und sprach Probleme direkt und offen an. Davon profitierten vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ausland.

Aber auch im Inland war er ein gern gesehener Gast bei Veranstaltungen und internen Meetings. Sein besonderes Augenmerk galt hier der Bildungsarbeit in der Hauptstadt und ihrem Umland, in dem sich der aus dem Grenzgebiet von Mecklenburg und Brandenburg stammende Wolf-Dieter Zumpfort schließlich niedergelassen hat.

Seine direkte Art, sein Humor und seine Freundlichkeit haben uns dann mit den Jahren Freunde werden lassen und ich vermisse Wolf-Dieter seit seinem Ausscheiden aus dem Vorstand 2018 in der Arbeit der Stiftung, die er immer kritisch, klug und reflektierend, aber mich auch ermutigend und motivierend begleitet hat.

Glücklicherweise wird Wolf-Dieter Zumpfort als Vorsitzender der Karl-Hamann-Stiftung, deren Vorsitz er 2012 übernahm und bis heute hält, sich weiter in die liberale Bildungsarbeit vor Ort einmischen und ab und zu kommt er weiter bei uns in Potsdam vorbei und steht uns mit Rat zur Seite.

Jetzt aber gilt es einem Freund der Stiftung zu gratulieren, der unglaubliche 25 Jahre den Gremien der Stiftung angehört hat, davon 23 Jahre im Vorstand und 19 Jahre als Stellvertretender Vorsitzender. Wolf-Dieter ist nicht nur ein langjähriger Weggefährte und Antreiber in der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, er ist unser Freund und wir alle gratulieren ihm von Herzen zu seinem 75. Geburtstag und wünschen ihm Glück und Gesundheit noch für viele, viele Jahre.

Wir hoffen, er bleibt uns gewogen und hilft uns weiter mit seinem Einsatz, um die Stiftungsarbeit immer noch besser und besser zu machen. So wie er sich das immer gewünscht hat und wünscht!