Aufbruch Ost
Vision von der Metropolregion Thüringen
![Die Diskutanten im Kaisersaal in Erfurt](/sites/default/files/import/2018-11/15688-image-2018-11-02.jpg)
Die Diskutanten im Kaisersaal in Erfurt
© Paul Phillip BraunEine Exzellenz-Universität für Thüringen, Racial Profiling im Zug und das Wachstum der Thüringer Wirtschaft – der Donnerstagabend in Erfurt war in jeder Hinsicht von einer liberalen Themenvielfalt geprägt. Auf Einladung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit war Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki in den Kaisersaal gekommen. In dem ehrwürdigen Gemäuer, in dem schon Napoleon I. seinen Fürstenkongress veranstaltete, diskutierte Kubicki mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft zum Thema „Wirtschaftsstandort Thüringen – Zwischen Fachkräftemangel und Strukturwandel“.
Dabei war die Debatte, die der Chefredakteur der Thüringischen Landeszeitung (TLZ) Nils Kawig moderierte, durchaus kontrovers, wenn auch in keinem Fall unversöhnlich. Neben dem Bundestagsvizepräsidenten sprachen der lokale FDP-Bundestagsabgeordnete Thomas L. Kemmerich, der Thüringer Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Sandro Witt und Gerhard Köthe, Niederlassungsleiter der Siemens AG, in Erfurt miteinander. Schnell waren sich die Diskutierenden dabei einig, dass der Wirtschaftsstandort Thüringen zwar bereits in gewissen Bereichen einen Vorsprung gegenüber anderen Bundesländern hat – die hervorragende Verkehrsinfrastruktur und die Verortung einiger Konzern-Dependancen sprechen nach Meinung der Diskussionspartner dafür. Dennoch habe der Freistaat in vielen anderen Bereichen Nachholbedarf. Ein Bedarf, der bereits jetzt, so erklärte Kubicki, den Unternehmen und damit auch der Gewinnung von Fachkräften auf die Füße fiele.
![Wolfgang Kubicki](/sites/default/files/styles/uv_full_content_16_9/public/import/2018-11/15683-image-2018-11-02-2.jpg?itok=jfyjE_ts)
Wolfgang Kubicki
© Paul Phillip Braun![Sandro Witt](/sites/default/files/styles/uv_full_content_16_9/public/import/2018-11/15684-aufbruchostsandrowitt.jpg?itok=U9svsLPy)
Sandro Witt
© Paul Phillip Braun![Eindrucksvolles Setting: der Kaisersaal in Erfurt](/sites/default/files/styles/uv_full_content_16_9/public/import/2018-11/15685-image-2018-11-02-3.jpg?itok=11P0xvsP)
Eindrucksvolles Setting: der Kaisersaal in Erfurt
© Paul Phillip Braun![Thomas L. Kemmerich Thomas L. Kemmerich](/sites/default/files/styles/uv_full_content_16_9/public/import/2018-11/15686-011118_ppb-31.jpg?itok=yTVnZWz2)
Thomas L. Kemmerich
© Paul Phillip Braun![Dr. Gerhard Köthe mit dem Moderator Nils Kawig](/sites/default/files/styles/uv_full_content_16_9/public/import/2018-11/15687-image-2018-11-02-4.jpg?itok=6pzkRKIk)
Dr. Gerhard Köthe mit dem Moderator Nils Kawig
© Paul Phillip BraunVor allem die Thematik der Digitalisierung stand dabei im Fokus der Diskussion, ist sie doch im ländlich geprägten Thüringen bisher immer wieder stiefmütterlich behandelt worden. Schon während seines Impulsreferats hatte Wolfgang Kubicki auf die damit verbundenen Schwierigkeiten aufmerksam gemacht, die vornehmlich außerhalb großer Städte zu finden sind. Der Bundestagsvizepräsident kritisierte dabei vor allem den fehlenden Breitbandausbau, der im Jahr 2018 eine der wichtigsten Grundlagen für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort ist. Er betonte, dass schon in der Schule mit digitalen Lehrmethoden gearbeitet werden müsse und dass ein Wirtschaftsraum nur durch eine ausreichende Versorgung mit schnellem Internet attraktiv werden könne.
Attraktivität war auch das Thema des Bundestagsabgeordneten Thomas Kemmerich. Dieser forderte die Thüringer Gebietskörperschaften in einem Statement auf, an der Vision einer „Metropolregion Thüringen“ zu arbeiten. Nur wenn Städte und Landkreise im Freistaat an einem gemeinsamen Strang zögen könnte eine solche Region entstehen. „Nur damit haben wir die Chance, unser Land für Wirtschaftsunternehmen aber auch für deren Mitarbeiter attraktiv zu machen“, sagte Kemmerich und wünschte sich zugleich eine Exzellenz-Universität mit Thüringer Standort.