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Münchner Sicherheitskonferenz
Neues Zeitalter für die europäische Sicherheit

Zerstörung in der Ukraine

 

 

© picture alliance / AA | Mustafa Ciftci

In unserer neusten Publikation analysieren sechzehn europäische Sicherheitsexpertinnen und –experten den sicherheitspolitischen Wandel in Europa. Im Fokus stehen einzelne Bedrohungswahrnehmungen, nationale Ausrichtungen politisch-militärischer Ordnungen, aber auch Fragen der nationalen Verteidigungsausgaben und der Burdensharing-Debatten. Diskutiert wird auch die militärische Unterstützung der Ukraine.

Der Hintergrund: Die europäische Sicherheit befindet sich in einem tektonischen Wandel. Der Russlandkrieg und seine Schockwellen führen zu einem raschen und potenziell disruptiven Wandel in der europäischen Verteidigung. Dies betrifft die unmittelbare bis langfristige europäische Reaktion, die Unterstützung der Ukraine, aber auch die Notwendigkeit, das europäische Verteidigungsökosystem neu zu bewerten, mit Fokus auf die Veränderung von Verteidigungskonzepten, Fähigkeiten und Zusammenarbeit.

Dieser Krieg ist jedoch nur ein Zeichen einer größeren Transformation: Die Welt tritt in eine Ära systemischer Konflikte ein. Megatrends in Geopolitik, Wirtschaft, Technologie, der Wandel von Konflikten, aber auch der Klimawandel und neue soziale Bewegungen prägen diese Zeit. Die Europäer müssen sich daher auf eine komplexere geopolitische Gleichung einstellen, als nur auf den europäischen Schauplatz und die reine Verteidigung. Das wichtigste Beispiel ist ein möglicher Konflikt zwischen den USA und China. Verhalten und Wirkung übertreffen hier den militärischen Bereich hinausgehen. Dies hätte Auswirkungen auf die Solidarität mit den USA sowie auf die Lücken bei den militärischen Fähigkeiten, die ein rasch verstärktes US-Engagement in Asien auf den europäischen Schauplatz bringen würde.

Die europäischen Staaten müssen eine schwierigere Gleichung lösen, wenn es darum geht, ihr zukünftiges Verteidigungsökosystem zu definieren: Die Sicherheits- und Verteidigungspolitik, die Fähigkeitsprofile und die erforderliche technologisch-industrielle Basis sowie das, was sie gemeinsam tun müssen, sei es innerhalb NATO, EU oder multinational.

Es ist noch zu früh, endgültige Schlussfolgerungen über die künftige europäische Verteidigung zu ziehen. Die Formgebung findet jedoch bereits statt. Nicht nur der Russlandkrieg spielt eine Rolle, auch viele Prozesse auf nationaler und internationaler Ebene wie die NATO-Gipfel. Neue Verteidigungsplanungszyklen werden dazu beitragen. Sie erfolgen auf Basis von Annahmen.

Diese Publikation ist ein Beitrag zu diesem Reflexions- und Gestaltungsprozess mit ersten Erkenntnissen zu zentralen Entwicklungen und Schlüsselfragen aus der Vertiefung der Entwicklungen in 15 europäischen Ländern. Neun Themen stechen als Schlüssel für die künftige Gestaltung der europäischen Verteidigung hervor.