EN

Human Rights
Prisoner of Conscience: Ales Pushkin

Kurdish journalist, poet, and writer Nedim Türfent spent more than six years in a Turkish jail for “membership in a terrorist organization” after being arrested in 2016.
© Wikipedia under Creative Commons Licence

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Inhalt ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

© Photo: Wikipedia under Creative Commons Licence

Ales Puschkin

Im Juli 2023 starb Ales Puschkin, ein belarussischer Dissidenten-Künstler, der sich mit seiner Kunst oft gegen den Präsidenten Alexander Lukaschenko wandte, in einem Gefängnis in Grodno, einer Kleinstadt im Westen des Landes. Er wurde 57 Jahre alt.

Seine Frau gab bekannt, dass er aus unbekannten Gründen gestorben sei, während die Menschenrechtsorganisation Viasna erklärte, es sei nicht bekannt, dass er an einer Krankheit gelitten habe.
Puschkin, ein zeitgenössischer Künstler und Karikaturist, wurde im März 2021 verhaftet und später wegen Anstiftung zum Hass und "Schändung von Staatssymbolen" zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Laut Staatsanwaltschaft stellte er ein Porträt eines umstrittenen belarussischen antisowjetischen Nationalisten aus, mit dem er den Nationalsozialismus "rehabilitierte und rechtfertigte".

Menschenrechtsorganisationen betrachteten dieses Urteil als politische Vergeltung und forderten wiederholt seine Freilassung. Sie erklärten, der Künstler sei inhaftiert worden, weil er seine Kunst als Mittel der politischen Opposition gegen Lukaschenko, eingesetzt habe, den seit fast 30 Jahren autoritär regierenden Staatschef des Landes, der die Welle der regierungsfeindlichen Proteste gegen seinen Anspruch auf den Wahlsieg 2020 gewaltsam niedergeschlagen habe. Viasna schätzt, dass es in Belarus derzeit etwa 1.500 politische Gefangene gibt, darunter Journalisten, Schriftsteller, politische Gegner und Bürgerrechtler, und dass viele von ihnen gefoltert und misshandelt wurden.
 

Puschkin verdiente seinen Lebensunterhalt mit der Restaurierung von historischen Gebäuden und Kirchenfresken im ganzen Land. Das war jedoch nicht das erste Mal, dass Puschkins politische Kunst die Behörden in Belarus verärgerte und ihn in Schwierigkeiten brachte.

In einem Interview mit der Online-Plattform openDemocracy erklärte Puschkin 2011: "Es gibt zwei Arten von belarussischen Künstlern", während er eine Linie auf der Rückseite eines Umschlags zog, "offizielle und inoffizielle. Aber es ist keine Frage von 'diese Kunst ist gut, diese Kunst ist schlecht', es ist eine Frage von Komplizenschaft und Konformismus."

 "Ales Puschkin war die Verkörperung des unbeugsamen Geistes des belarussischen Volkes. Er starb als politischer Gefangener des Regimes, und die Verantwortung liegt bei seinem Kerkermeister Lukaschenka und seinen Kumpanen."

Sviatlana Tsikhanouskaya

Eine seiner berühmtesten Aktionen mit dem Titel "Dung for the President" fand 1999 statt, anlässlich des fünften Jahres seit Lukaschenkos Machtübernahme. Vor dem Präsidentengebäude in der Hauptstadt Minsk kippte der Künstler eine rote Schubkarre voller Dung um, stellte ein Porträt des Präsidenten darauf und spießte es dann mit einer Mistgabel auf. Er wurde sofort verhaftet und später zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt.

Einige Jahre zuvor hatte er bei der Dekoration einer neu errichteten Kirche in seinem Heimatdorf Bobr die Gesichter von Sündern gemalt. Diese sollten den Gesichtern von Lukaschenko, dem Oberhaupt der belarussisch-orthodoxen Kirche, und einigen hohen Staatsbeamten ähneln. Diese Fresken wurden später übermalt.

Sviatlana Tsikhanouskaya, eine belarussische Oppositionsführerin, die jetzt im Exil lebt, machte Lukaschenko für den Tod des Künstlers verantwortlich. "Ales Puschkin war die Verkörperung des unbeugsamen Geistes des belarussischen Volkes. Er starb als politischer Gefangener des Regimes, und die Verantwortung liegt bei seinem Kerkermeister Lukaschenka und seinen Kumpanen", schrieb sie auf Twitter.

.
© Wikipedia under Creative Commons Licence

Disclaimer: Ales Puschkin starb im Gefängnis, während er eine fünfjährige Haftstrafe verbüßte

.

Prisoners of Conscience

Von vielen politischen Gefangenen in Ost- und Südosteuropa stellen wir einige ausgewählte vor. Jeder politische Gefangene ist einer zu viel.

Finden Sie heraus, wer die anderen politischen Gefangenen sind #PrisonersofConscience  #FreeThemAll und in unserem spezial Fokus auf unserer Website.