Serbien
Oscar-prämierter Kurzfilm „Istina“ in Belgrad aufgeführt
Der Kurzfilm „Istina“ (Wahrheit), dessen Produktion von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit finanziell unterstützt wurde, wurde zum ersten Mal in Serbien aufgeführt. Der fiktionale Film handelt von einer Fotojournalistin aus Belgrad, die von rechtsradikalen Schlägern bedroht wird und mit ihrer Tochter nach Deutschland flieht. „Istina“ gewann bei den 50. Student Academy Awards/Student Oscars® am 26. Oktober die Bronzemedaille.
Nur zwei Wochen nach der Preisverleihung in Hollywood gelang es dem Team von FNF Western Balkans, Regisseurin Tamara Denić und den kreativen Produzenten Christian Siée für eine Sondervorführung ihres Kurzfilms vor Journalisten, Vertretern der Zivilgesellschaft und NGOs nach Belgrad zu holen. Etwa die Hälfte des Films spielt in der serbischen Hauptstadt. Die Geschichte des Films ist für viele Medienschaffende in Belgrad und darüber hinaus bittere Realität.
Journalisten bestätigen Authentizität
Idro Seferi, ein in Kosovo geborener freier Journalist und Korrespondent in Belgrad, teilte seine Eindrücke mit Freiheit.org:
„Istina schildert selten anschaulich das herausfordernde Leben eines Journalisten – eine Erzählung, mit der sich zweifellos viele in diesem Beruf identifizieren können. Die Geschichte geht direkt ins Herz der Sache und ist für mich als Journalistin ein sehr persönlicher Bericht. Der Film zeigt den ständigen Kampf und die Dilemmata, mit denen viele von uns konfrontiert sind, wenn es darum geht, in diesem anspruchsvollen Beruf zu bestehen und zu überleben. Die Darstellung der Nöte, Missverständnisse und Herausforderungen, die uns Journalisten oft an den Rand des Abgrunds treiben, ist sehr präzise.
Im Gegensatz zu vielen Filmen, die Journalisten falsch darstellen, schildert „Istina“ genau diejenige Facette unseres Lebens, die oft unbeachtet bleibt. Der Journalismus als Instrument, um die Gesellschaft zu hinterfragen, bleibt eine beständige und wichtige Profession. Die Geschichten, die wir erzählen, handeln selten von uns selbst, da wir uns bereitwillig den Erzählungen widmen, die wir verfolgen. Leider werden wir zunehmend selbst zur Geschichte, die oft unbemerkt bleibt oder nicht gewürdigt wird.
Dieser Film ist von universellem Wert und geht über geografische Grenzen hinaus, da er das Leben derjenigen porträtiert, die sich für echten Journalismus einsetzen. Er beleuchtet die persönlichen Geschichten von Journalisten auf der ganzen Welt und zeigt den Kummer, den wir ertragen müssen – und den Kampf, der nicht nur uns selbst betrifft, sondern auch die Menschen in unserem Umfeld, einschließlich unserer Familien und Angehörigen. Es ist ein Kampf, der unbedeutend erscheinen mag, doch als ich diesen Film sah, spürte ich ein Gefühl der Solidarität und Erleichterung. Es war ermutigend zu sehen, dass endlich jemand die Herausforderungen, mit denen wir in unserem Beruf konfrontiert sind, anerkennt und artikuliert.“