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Freihandel
Neue Allianzen durch US-Strafzölle?

Unser Vorstand Karl-Heinz Paqué im Gespräch über den richtigen Umgang mit Donald Trumps Handelspolitik
Währungen der EU, China und USA mit Würfel

Wer spielt zukünftig mit wem in Handelsfragen?

© florencemcginn / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

Nach der Verkündung von neuen US-Strafzöllen auf weitere chinesische Produkte Anfang dieser Woche, verschärft sich die Debatte um angemessene Reaktionen auf Donald Trumps Politik nicht nur in China, sondern auch in Europa.

Eine neue Allianz zwischen den beiden betroffenen Regionen, sieht unser stellv. Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Paqué, deshalb jedoch noch nicht, wie er Bayern 2 gegenüber erklärte. "Dafür sind die Länder - trotz ähnlichem Exporterfolg - zu verschieden", sagte Paqué gegenüber dem bayerischen Sender. Ganz abgesehen von politischen Unterschieden, sei der chinesische Staatskapitalismus mit starkem staatlichen Einfluss ein Model, dass als Partner für Deutschland nicht in Frage komme, betonte Paqué. 

Unvermeidbare Gegenzölle

Für Paqué heisst es momentan erst einmal "abwarten". Er sieht "noch keinen deutlichen Trend. Gefahren sind da, aber noch kein Umschwenken." Gegenzölle hält er, der auch als Professor für International Wirtschaft an der Universität Magdeburg tätig ist, dennoch für unvermeidbar. "Denn Europa (nicht Deutschland!) verteidigt die Welthandelsordnung. Was Trump momentan macht ist gegen alle Regeln der Welthandelsordnung. Eine Handelsordnung, die die USA selbst mit aufgebaut haben. Das kann man nicht durchgehen lassen." 

Europa verteidigt die Welthandelsordnung.

Karl-Heinz Paqué, stellv. Vorstandsvorsitzender der Stiftung für die Freiheit
Karl-Heinz Paqué

Die aktuelle Politik der EU und ihrer Handelskommissarin Cecilia Malmström schätzte Paqué im Gespräch mit Bayern 2 als sehr klug ein. Es sei eine "Politik der Nadelstiche". "Wir sind nicht an einer Eskalation interessiert, aber wir verteidigen die Welthandelsordnung", so Paqué. Für ihn die richtige Taktik, denn "die Maßnahmen treffen die USA da, wo sie verwundbar sind". China hat ein ähnliches Modell, man wird sehen wie die USA drauf reagieren, fügte er hinzu.  

Langfristig denken 

Mit Blick auf den deutschen Mittelstand warb Karl-Heinz Paqué trotz schwieriger Situation um Verständnis. "Der Mittelständler in Deutschland muss verstehen, dass er selbst von einer funktionierenden Welthandelsordnung lebt." Wenn die USA es schaffen diese zu zerstören, sei das für die Mittelständler noch viel schlimmer, als wenn jetzt konsequente Gegenmaßnahmen ergriffen werden, ist Paqué sich sicher.