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So geht Aufschwung
Unbürokratische und innovative Wege im Wohnungsbau

Der   deutsche   Wohnungsmarkt   steckt   in   einer   tiefen   Krise.

Der deutsche Wohnungsmarkt steckt in einer tiefen Krise.

© picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON

Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist alles andere als einfach. Baukosten und Baulandpreise steigen, gleichzeitig bewegen sich die Zinsen auf hohem Niveau. Dieser Dreiklang sorgt für denkbar schlechte Rahmenbedingungen. Eine Umkehr des Trends ist bisher nicht in Sicht. Die Zahl der Baugenehmigungen ist weiter rückläufig, genauso wie die Prognosen zu zukünftigen Fertigstellungen. Die Folge: Insbesondere in den Städten herrscht erhebliches Mietpreiswachstum, gerade bei Neuvermietungen.

„So geht Aufschwung! Unbürokratische und innovative Wege im Wohnungsbau“

v.l.n.r.: Annett Witte, Hauptgeschäftsführerin der Friedrich-Naumann-Stiftung, Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Florian Rentsch, Vorstandsmitglied der Friedrich-Naumann-Stiftung und Dr. Oliver Rottmann, Geschäftsführender Vorstand von KOWID Leipzig bei der Veranstaltung „So geht Aufschwung! Unbürokratische und innovative Wege im Wohnungsbau“.

© FNF

Der Wohnungsmarkt droht unsere Gesellschaft zu spalten

Für die Lösung des Problems können nur unbürokratische und innovative Wege im Wohnungsbau helfen. Dies war auch Titel der Veranstaltung, die gestern Abend in Berlin stattfand. Die Tagung wurde vom KOWID e.V. bei der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ausgetragen. Zu Gast waren u.a. die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Klara Geywitz (SPD), Florian Rentsch (Vorstandsmitglied der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit), der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie Tim-Oliver Müller, die Hauptgeschäftsführerin des GdW Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. Ingeborg Esser sowie Reiner Semet (FDP), Obmann im Ausschuss Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen.

In der Problemanalyse waren sich die Gäste einig: Der deutsche Wohnungsmarkt befindet sich in einer massiven Krise, die schnellstens gelöst werden muss, da andernfalls eine tiefe Spaltung unserer Gesellschaft droht. In seiner Begrüßungsrede stellte Florian Rentsch die enorme wirtschaftliche Bedeutung der Wohnungswirtschaft heraus. Jeder siebte erwirtschaftete Euro und jeder siebte Arbeitsplatz hänge hierzulande direkt oder indirekt mit der Wohnungswirtschaft zusammen. Auch Bundesministerin Klara Geywitz hob die Wirtschaftskraft der Bauindustrie hervor und forderte in ihrer Rede eine Lebenszyklusbilanz für Gebäude.

Es braucht einen Paradigmenwechsel in der Klimapolitik

Tim-Oliver Müller betonte in seinem Impulsvortrag die Bedeutung von Innovationen in der Baubranche und forderte mehr Investitionen in technisches Wissen. Nur so könne die Produktivität der Bauwirtschaft erhöht und der benötigte Wohnraum zu bezahlbaren Preisen erreicht werden. Für Ingeborg Esser braucht es insbesondere einen Paradigmenwechsel in der Klimapolitik. Demnach ließen sich durch Quartierskonzepte und mit Hilfe intelligenter Bestandssanierung die Klimaziele zu deutlich geringeren Kosten erreichen. 

Die Ergebnisse der Vorträge und der anschließenden Diskussion decken sich mit den Ergebnissen der Studie „Nachhaltige Wege aus der Baukrise“, die KOWID e.V. im Auftrag der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit angefertigt hat. Bei der aktuellen fiskalischen Lage und der Größe der Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt helfen nach Ansicht der Forscher keine neuen Förderprogramme, sondern nur strukturelle Verbesserungen, die sich am ehesten bei den Baukosten erreichen lassen. Mit dem seriellen Bauen, dem Building Information Modeling und der 3-D-Fertigung stehen Wege zur Verfügung, mit denen man die Baukosten signifikant senken könnte.

„So geht Aufschwung! Unbürokratische und innovative Wege im Wohnungsbau“
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Fazit

Die Krise auf dem Wohnungsmarkt ist real – darin waren sich am gestrigen Abend alle einig. Es gibt auf dem Wohnungsmarkt somit kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Zentrale Aufgabe der nächsten Bundesregierung muss es daher sein, alle Wege dafür frei zu machen, dass schneller und einfacher gebaut werden kann. Der Weg für innovative Technologien, Materialien und Baumethoden muss endlich freigemacht werden. Aus liberaler Sicht ist klar, dass dieser Weg nur durch einen umfassenden Bürokratieabbau gelingen kann. Bauordnungen und Baunormen müssen noch stärker in den Fokus genommen werden – insbesondere darauf, ob sie Bauprozesse unnötig verlangsamen oder behindern. Klar ist: Zu viele strikte und bürokratische Vorgaben sind in Zeiten der aktuellen Wohnungsnot nicht mehr zeitgemäß. Wir müssen die Probleme auf dem Wohnungsmarkt endlich lösen, ansonsten droht eine tiefe Spaltung unserer Gesellschaft.

Bei Medienanfragen kontaktieren Sie bitte:

Florian von Hennet
Florian von Hennet
Leiter Kommunikation, Pressesprecher
Telefon: + 4915202360119