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Auslandsakademie
Zeitreise durch die Georgische Geschichte – Tag 3

Georgien

Für uns ging es heute früher los, als an den anderen Tagen. Nach dem Checkout aus unserem Hotel in Tbilisi fuhren wir nach Odzisi. Dieses Dorf liegt direkt an der Grenze zu dem, von Russland besetzten, Gebiet Süd-Ossetien. Samachablo, wie es die Georgier:innen nennen, ist seit 2008 unter russischer Kontrolle und ist damit die zweite Region des unabhängigen Georgiens, die nach dem Zerfall der Sowjetunion militärisch besetzt wurde. Diese Regionen machen in etwa 20% der Landesfläche aus. Dort angekommen, konnten wir uns unter gewissen Einschränkungen umschauen und den Grenzverkehr beobachten. Bei unserer Reise erfuhren wir, dass Georgien diese beiden Regionen weiterhin mit Strom und gesundheitlichen Dienstleistungen versorgt und sich freut dadurch einen Beitrag zu leisten, um das Leben in Süd-Ossetien und Abchasien erträglicher zu machen. Die Einwohner:innen haben einmal im Monat ein 10-tägiges Zeitfenster in dem sie die Okkupations-Linie  überqueren können. Mehr Details zum Leben in den Gebieten bekommen wir von einem Experten aus „Europa-Georgia Institute“ e.V. am Samstag.

Nach einem eindrucksvollen Morgen ging es für uns nach Gori, der Geburtsstadt von Stalin. Wir waren einen kurzen Blick auf sein Geburtshaus, und zogen weiter zu einem leckeren, georgischen Mittagessen.

Gestärkt fuhren wir weiter nach Uplisziche, einer historisch bedeutsamen Festungs- und Höhlenstadt. Dieser Ort ist knapp 3000 Jahre alt und wurde bereits in der Bronzezeit bewohnt. Durch seine geostrategische Lage erfuhr es einen Aufschwung als Umschlagspunkt an der Seidenstraße und durchlebte düstere Zeiten in zahlreichen kaukasischen Kriegen. Aufgrund eines verheerenden Erdbebens Anfang des 20. Jahrhunderts wurden 80% der Stadt zerstört.

Spätnachmittags ging es weiter zu unserem finalen Ziel, Kutaissi. Auf dem Weg dorthin wurden wir von Frau Kiknadze mit traditionellem süßen Brot, auch Nazuki genannt, versorgt. Den Abend haben wir dann beim gemeinsamen Abendessen mal wieder genüsslich ausklingen lassen.