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Ein neues Modell für die Globalisierung der Arbeitswelt

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Ein neues Modell für die Globalisierung der Arbeitswelt

Ein neues Modell für die Globalisierung der Arbeitswelt

Die globale Arbeitswelt ist geprägt von zwei gegenläufigen
Trends: Im globalen Süden steigt das Arbeitskräfteangebot,
während der globale Norden mit einem Rückgang der Erwerbsbevölkerung und einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften konfrontiert ist.
Beide Entwicklungen haben demografische Ursachen. Viele Länder des globalen Südens haben unverändert hohe
Geburtenraten. Das daraus resultierende Bevölkerungswachstum in Verbindung mit einem verbesserten Zugang
zu Bildung führt zu einem erheblichen Anstieg der Erwerbsbevölkerung. Trotz vergleichsweise hoher Wachstumsraten
entstehen in den wenigsten Volkswirtschaften des Südens
genügend Arbeitsplätze, um allen jungen Arbeitssuchenden eine Perspektive auf eine wirtschaftlich auskömmliche
und sichere Zukunft zu geben. Typischen Folgen sind soziale Instabilität und ungesteuerte Migration in den vermeintlich vielversprechenden Norden.
Umgekehrt kämpft der globale Norden mit den Herausforderungen niedriger Geburtenraten und einer alternden und
teilweise schrumpfenden Bevölkerung. Die sogenannten
Babyboomer, die Generation, die in den geburtenstarken
Jahrgängen zwischen 1946 und 1964 geboren wurde, geht
nach und nach in den Ruhestand. Um die Arbeitsplätze zu
besetzen, die die Babyboomer freimachen, reicht die Anzahl
der jungen Menschen, die jetzt in den Arbeitsmarkt eintreten,
bei weitem nicht aus. Die Folge ist ein Fachkräftemangel in
vielen Branchen. Für immer mehr Unternehmen wird das Fehlen von qualifizierten Mitarbeitern zur existenziellen Bedrohung. Gesamtwirtschaftlich belastet der Fachkräftemangel
das Wachstum und damit den Wohlstand in den betroffenen
Volkswirtschaften.
Die scheinbar einfache Lösung, Arbeitskräfte aus dem Süden
in den Norden zu holen, um den wachsenden Bedarf nach
Arbeitskräften dort zu decken, ist in der Realität schwierig.
Nach einem Jahrzehnt mit großen Flüchtlingsströmen in den globalen Norden ist die Bereitschaft zur Aufnahme von weiteren Menschen begrenzt. Die Angst vor einer vermeintlichen
Überfremdung treibt die Umfragewerte von populistischen
Parteien der extremen Rechten auf Rekordhöhen.
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